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Inhaltsverzichnis



Das NA Way Magazin wird in Englisch, Französisch, Deutsch, Portugiesisch und Spanisch veröffentlicht und ist Eigentum der Mitglieder von Narcotics Anonymous. Sein Auftrag ist daher, jedes Mitglied mit Genesungs- und Serviceinformationen zu versehen, sowie mit genesungsorientierter Unterhaltung, bei der es um aktuelle Themen und Veranstaltungen geht, die für unsere NA-Mitglieder auf der ganzen Welt relevant sind. In Übereinstimmung mit unserem Auftrag, widmet sich das Redaktionsteam ganz der Aufgabe, ein Magazin zu erstellen, das offen ist für Artikel und spezielle Beiträge, die von Mitgliedern aus der ganzen Welt verfaßt wurden, sowie für aktuelle Service- und Convention-Informationen. In erster Linie ist das Journal der Wertschätzung unserer Botschaft der Genesung gewidmet - daß Süchtige, alle Süchtigen, aufhören können Drogen zu nehmen, das Verlangen verlieren können, Drogen zu nehmen und einen neuen Lebensweg finden können.“

„Gebrauchsanweisung“ zum NA Way

Das NA Way ist ein breit angelegtes Dienstmagazin für das NA-Mitglied. Neben standardmäßigen Berichten von den Weltdiensten, enthält der redaktionelle Teil persönliche Erfahrungen in der Genesung, Komentare zu Themen, die NA als Ganzes angehen, bis hin zu humoristischen oder nostalgischen Beiträgen zur Genesung.Wir streben nach einem Geist von Einigkeit und gegenseitigem Respekt und wir schrecken nicht vor Kontroversen zurück, wenn eine konstruktive Lösung angeboten wird. Wir akzeptieren Beiträge in den Sprachen, in denen wir das NA Way veröffentlichen: Englisch, Französisch, Deutsch, Portugiesisch und Spanisch.

Wir behalten uns das Recht vor, alle Manuskripte zu überarbeiten und zu redigieren. Die Manuskripte müssen zusammen mir einer unterschriebenen Abtretungserklärung der Autorenrechte eingereicht werden.

Die Kriterien für die einzelnen Sparten des Magazins sind wie unten folgt:

Aktuelles
Alles, was mit Berichten über aktuelle Themen oder Veranstaltungen in NA zu tun hat, bis hin zu ausreichend dokumentierten historischen Essays über die Anfänge NA’s in einem Gebiet, einer Region oder eimem Land. Bitte fragt zuerst bei uns an. Maximale Länge: 2.500 Wörter.

Mitglieder teilen
Persönliche Genesungserfahrungen in der Länge von 500 bis 2.000 Wörter.

Parabeln
Das sind fiktive Artikel, in denen der Verfasser oder die Verfasserin ein spirituelles Prinzip oder irgendeine genesungsbezogene Lektion veranschaulicht. Maximale Länge: 1.500 Wörter.

Stellt Euch das vor
Seid Ihr jemals von Euerem Heimatgebiet weg gewesen und habt ein NA-Meeting besucht? Die Poster an den Wänden, der Ort, wo die Kaffeetassen stehen, die Tische, die Stühle, die Literatur - all das trägt zu einer Atmosphäre der Genesung bei. Und Ihr habt geglaubt, NA-Meetings werden nur in den Kellern von Kirchen abgehalten!

Humor und „Letzte Lacher“
„Letzte Lacher“ sind Ausschnitte aus NA-Zeitungen (auch Material aus dem NA Way Magazin), Versprecher aus der NA-Literatur, die man auf NA-Veranstaltungen gehört hat etc. Andere humoristische Artikel können alles enthalten, angefangen von einer „Top Ten“-Liste, über eine Parodie auf NA-Literatur, bis hin zu einem Multiple Choice-Fragebogen. Maximale Länge: 1.000 Wörter.


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Bereitet Euch auf San José vor!

WCNA-27 im September soll das größte NA-Treffen werden

Gegen Ende der Sommersaison in Nordkalifornien werden Tausende von Süchtigen aus der ganzen Welt kommen.

Wird das vielleicht ein Revival der Sechziger Jahre sein? Nein, aber fast. Es ist das siebenundzwanzigste Welttreffen von Narcotics Anonymous!

Bis 1996 war das Welttreffen ein Ereignis, das jährlich stattfand. Jetzt ist es zweijährig; das heißt, findet es nur noch alle zwei Jahre statt. Vielleicht haben die Mitglieder deswegen diese Convention mit mehr Enthusiasmus erwartet, als jemals zuvor ein Welttreffen.

Das World Service Office wurde bereits wenige Stunden, nachdem die Einladungen zum Welttreffen an die Gemeinschaft geschickt worden waren, von Anmeldungen überschwemmt. Die Quote der Voranmeldungen liegt bereits 20% über der des 24. Welttreffens, das 1994 in Baltimore, Maryland abgehalten wurde. Das war das bisher größte Welttreffen mit 10.597 zahlenden Teilnehmern und ungefähr 2.400 Registrierungen von Neuankömmlingen. Wir erwarten, daß die Teilname am Welttreffen in San José diese Zahlen bei weitem übertrifft. Das Motto des Treffens „Unsere Vielfalt ist unsere Stärke“ wird sich schon allein durch die bunte Vielfalt der Süchtigen widerspiegeln.

Diejenigen, die bereits auf einem Welttreffen gewesen sind, brauchen keine Erklärung. Aber sogar Veteranen unter den Besuchern auf den Welttreffen werden von der World Convention in San José überrascht sein. Wir erwarten, daß das Hauptmeeting, das am Samstag Abend in der San José Arena stattfindet, das größte NA-Meeting sein wird, das jemals abgehalten wurde. Man stelle sich vor, daß bis zu 20.000 Süchtige in einem Hockeystadion sind. Wenn einen nicht schon die Überfülle beim Cleantime Countdown zu Tränen rührt, dann aber sicherlich der Moment des Schweigens, der am Ende des Gelassenheitsgebetes folgt.

Zur Feier des Welteinigkeitstages werden wieder live Telefonverbindungen mit NA-Gemeinschaften auf der ganzen Welt angeboten. Diese lokalen NA-Gemeinschaften können das Samstag Abendmeeting von Anfang bis Ende mitverfolgen und so aus der Ferne am Welttreffen teilnehmen. Die Feier beinhaltet auch eine „Mega Siebte Tradition“. Die gesammelten Spenden gehen direkt an die Weltdienste und sollen dabei helfen, die Botschaft auf der ganzen Welt weiterzutragen.

San José ist die elftgrößte Stadt in den Vereinigten Staaten, was einen zu der Annahme verleiten könnte, daß es eine große Metropole ist. Was die Bevölkerungszahlen anbelangt, so ist das richtig. Aber was die Atmosphäre anbelangt, so vermittelt San José eher den Eindruck einer kleinen Stadt.
 
 
Größer –
und hoffentlich
auch besser
Bis 1992 paßten wir leicht in ein oder zwei große Hotels und wir konnten gewöhnlich das Hauptmeeting in einem der Hotelsäle abhalten. Manchmal konnten wir am Samstag Abend im selben Raum, in dem das Hauptmeeting stattfand, sogar ein Bankett servieren. 

Als die Teilnehmerzahl wuchs, verlegten wir das Hauptmeeting in Kongreßzentren. Aber sogar mit dieser Maßnahme waren die meisten Catering-Firmen in ihren logistischen Kapazitäten einfach überfordert, wenn es darum ging, für einige tausend Leute ein Abendessen an Tischen zu servieren (ob es nun eßbar war oder nicht).

Wir vergrößerten uns bis zu einem Punkt, wo wir ganze Blöcke von Hotelzimmern in jedem nur verfügbaren Hotel in der Umgebung besetzten. Wir stellten fest, daß in einigen Kongreßzentren nicht einmal mehr die größten Räume unser Hauptmeeting fassen konnten. Wir saßen am Ende in riesigen Arenen und die Banketts waren eine ferne Erinnerung. Kein Bewirtungsservice, der noch alle Sinne beisammen hat, würde versuchen, einer solchen Menschenmasse auch nur eine Handvoll Erdnüsse zu servieren!

Wir waren zu einer Gemeinschaft angewachsen, die leicht Espressos und Cappucinos im Wert von 50.000 US$, pfundweise Süßigkeiten im Wert von 17.000 US$ und Limonade und Kuchen im Wert von 12.000 US$ verzehren und die Kapazitäten und Vorräte eines jeden Restaurants in der Umgebung auf eine harte Probe stellen konnte.

Das Welttreffen in Baltimore stellte eine drastische Änderung dar, was die Welttreffen für unsere Gemeinschaft anbelangt. Vor Baltimore waren viele Leute der Meinung gewesen, daß die Welttreffen zu einer Art gigantischer regionaler Conventions wurden - oder vielleicht war es auch so, daß regionale Conventions sich zu Miniwelttreffen auswuchsen. Wie auch immer, die Planer der Welttreffen waren der Ansicht, daß die Welttreffen eine besondere Feier unserer Genesung sein sollten und daß sie eine Demonstration unserer Einigkeit als Gemeinschaft darstellen sollten. Sie sollten Elemente aufweisen, die nirgendwo sonst zu finden sind. Also wurden die Planungen so durchgeführt, daß dieses Ziel erreicht werden konnte.

Zuallererst konzentrierten sich die Conventionplaner vorrangig auf die Genesungsmeetings und versuchten, der traditionellen Mischung aus Hauptmeetings und Sprechermeetings, die jeden Abend stattfanden und den Arbeitskreisen, die tagsüber durchgeführt wurden, etwas Besonderes hinzuzufügen. Eine der ersten Neuerungen war, daß das Abschlußmeeting der Convention am Sonntag Morgen eine Gruppe von Sprechern aus der ganzen Welt haben sollte. Gleich nach der Feier des Eingkeitstages am Samstag Abend, auf der Teilnehmer aus mehr als dreißig Ländern aufstehen und gewürdigt werden, sollen die Sprecher die Tatsache einbringen, daß Genesung in NA die geographischen und kulturellen Grenzen überwindet.

Auch die Definition der „Arbeitskreise“ wurde weiter gefaßt, so daß die dienstbezogenen Belange oder Themen mit einbezogen werden konnten, mit denen unsere Gemeinschaft konfrontiert ist. In der Vergangenheit waren diese Themen u.a. HIV und Aids, Vorurteile und die Definition von Abstinenz in unserer Gemeinschaft. Zu dem Zeitpunkt, an dem dieser Artikel verfaßt wurde, waren die Themen für die Arbeitskreise auf der WCNA-27 noch nicht fertig, aber sie werden sich sicherlich mit den wichtigsten Themen befassen, mit denen NA heute konfrontiert ist.

Die WSO-Vertretung auf dem Veranstaltungsgelände wird nach ihrer Premiere auf der WCNA-26 in St. Louis auch wieder da sein. Die Mitglieder können dann dieses temporäre Büro besuchen und ihre Gruppen registrieren oder Änderungen ihrer Gruppendaten eintragen lassen. Andere WSO-Dienste werden ebenso verfügbar sein und es werden Mitarbeiter vor Ort sein, die Fragen zum WSO beantworten, sowie darüber, wie die Dienste, die das Büro anbietet, den Mitgliedern, den Gruppen und den Servicekomitees helfen kann. Exemplare des NA Way werden dort erhältlich sein und die Mitglieder können sich dort für ein Abonnement in jeder der Sprachen, in denen es erscheint, eintragen.

Das WSO freut sich sehr, daß es in diesem Jahr eine historische Ausstellung bieten kann. Sie wird einiges des Materials beinhalten, das das WSO aus Jimmy K.s Erbe erhalten hat - Originalschriften von NA-Mitgliedern aus der Gründerzeit, Aufzeichnungen von Geschäftsmeetings, allgemeine Informationen darüber, wie die Gemeinschaft gegründet wurde und sogar einige Fotos von Meetingsorten aus dieser Zeit. Das WSO wird ebenso Miracles Happen: The Birth of Narcotics Anonymous in Words and Pictures [Wunder geschehen: Die Geburt von NA in Worten und Bildern] vorstellen. Das wird ein übergroßes Buch, etwa in der Größe eines Bistro-Tisches, sein, das aus etwa 100 Seiten in Farbe besteht.

Und es gibt mehr…
Auch vor Baltimore haben die Planer des Welttreffens Programme zusammengestellt, die abwechslungsreich waren und zu dem Veranstaltungsmotto paßten. Auf der WCNA-17 in New Orleans, waren einige der Highlights eine Mardi Gras-Parade, ein Maskenball und eine Schiffahrt auf dem Mississippi. Auf der WCNA-23 in Chicago, Illinois, veranstaltete man auf der Convention ein Blues-Konzert und es kamen Komödianten aus der Second City Comedy Troupe.

Die WCNA-27 wird diese Tradition fortsetzen und am Donnerstag Abend eine Siebziger Jahre Kick-off-Party veranstalten. Es wird eine Kostümparty geben, mit jeder Menge Klamotten aus dieser Ära - Schuhe mit Plateausohlen, ausgestellte Hosenbeine und Polyesterklamotten. Die Musik wird ganz zum Thema passen und als Hauptattraktion des Abends wird Kurtis Blow, der Master of Ceremonies, auftreten, aber auch Discodivas, wie Gloria Gaynor, Evelyn „Champaign“ King, Thelma Houston und Kathy Sledge.

Die Comedy Show am Freitag Abend wird angeführt von Craig Shoemaker, alias „The Love Master“, der seit seinem Auftritt auf der WCNA-26 die American Comedy Award für die Stand-up Comedies gewonnen hat; Craig ist der Gastgeber der VH-1-Serie „Our Generation“. Er fand in St. Louis einen beispielslosen Anklang und wir sind sicher, er wird in San José ebenso herzlich begrüßt werden.

Der Samstag Morgen startet mit einer coolen Note beim Jazzfrühstück, dessen Höhepunkt Larry Coryell ist und es wird eine all-Star Band von Top Jazzmusikern geboten. Und Samstag Abend - und das verspricht wirklich eine einzigartige und familiäre Veranstaltung zu werden, gibt es ein Konzert, mit dem legendären Gitarristen Eric Clapton. Eric Clapton war Gründungsmitglied von weltbekannten Bands, wie Cream, Derek and the Dominoes und Blind Faith und er machte später viele Jahre eine bemerkenswerte Solokarriere. Er ging zweimal in die Rock and Roll Hall of Fame ein.

Zusätzlich zu diesen Veranstaltungen, die Geld kosten, gibt es viele Angebote, die im Preis inbegriffen sind. Jeden Abend findet auf der Convention eine Tanzveranstaltung statt. Auf einigen wird die Musik von DJs gemacht, auf anderen gibt es Livemusik. Und jede Nacht wird wieder das Coffee House geöffnet sein. Am Donnerstag Abend tritt Marty Balin auf, Leadsänger und Gründungsmitglied der Gruppen Jefferson Airplane und Jefferson Starship. Freitag Abend tritt Chuck Negron auf, Sänger von Three Dog Night. Die Coffee House-Veranstaltung am Samstag Abend war zu dem Zeitpunkt, als dieser Artikel geschrieben wurde, noch nicht gebucht, aber es wird auch dort einen berühmten nationalen Künstler geben. Zum Abendessen gibt es am Freitag ein Salsa Festival mit lateinamerikanischem Essen und lateinamerikanischer Musik

Andere Attraktionen
Die World Convention Corporation hat einen 30%-igen Preisnachlaß für den Paramount Great America Theme Park ausgehandelt. Die Preise betragen dann $21,50 für Erwachsene und $16,50 für Kinder bis 6 Jahren. Geht mit der Familie hin und vergnügt Euch!

Wenn Du in Nordkalifornien bist, nimm Dir ein paar extra Tage Zeit und nutze eines der Vor- oder Nach-Convention Tourpakete, die in San Francisco oder Monterey erhältlich sind.

Zur gleichen Zeit, wie unser Welttreffen, findet in der Stadt San José das „Talent in Tapestry Festival“ statt, eines der größten Kunsthandwerksfestivals, die es in den Vereinigten Staaten gibt. Es ist gewöhnlich der Anziehungspunkt für mehr als 100.000 Leute. Es gibt dort den ganzen Tag über internationale Gerichte und Musik und sowohl am Samstag als auch am Sonntag bietet diese Festveranstaltung eine reizvolle Abwechslung für die Besucher des Welttreffens.

Es ist Dein Welttreffen
Ob Du Dich nun dafür entscheidest, jede Sekunde mit Vergnügen und Erholung auszufüllen und jede nur mögliche Veranstaltung besuchst, oder ob Du Dich ganz auf die kalifornische Mentalität einläßt - das heißt, lässig entspannt - wir hoffen, der Besuch des Welttreffens wird für jeden eine Erfahrung sein, an die er sein Leben lang gerne zurückdenkt.

Mach Dir keine falschen Vorstellungen, wir werden tatsächlich die ganze Stadt San José überfluten. Die WCNA-27 wird eines der größten Treffen sein, das jemals dort veranstaltet wurde und daher ist unsere Anwesenheit dort ein gutes Geschäft für die lokalen Händler und Geschäftsleute. Leute, die sonst vielleicht niemals den Namen Narcotics Anonymous hören würden, werden uns und die Qualität unseres Lebens, die sich durch unsere gemeinsame Genesung ausdrückt, ganz genau betrachten.

Klingt das nicht so, als sollte das kein Mitglied versäumen?
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Von der Redaktion

Es ist uns nicht entgangen, daß die Datenbank des WSO oft die Zielscheibe des Spotts in unserer Gemeinschaft ist.

Es macht uns nichts aus, wenn ab und zu über uns gelacht wird, aber es gibt da einiges bei der WSO-Datenbank, wovon wir alle profitieren können, wenn wir es ernst nehmen.

Adressenänderungen: Unsere Gemeinschaft ist ein sehr mobiles Völkchen. Die meisten von uns ziehen anscheinend so oft um, wie wir unsere Socken wechseln. Aber Spaß beiseite, bitte informiert uns, wenn Ihr umzieht. Wenn Ihr ganz einfach bei Euerer lokalen Postdienststelle einen Nachsendeantrag stellt, dann werdet Ihr vermutlich auch Euere Post kriegen - irgendwann. Bitte gebt Eueren vollen Namen, die alte Adresse und die neue Adresse an, wenn Ihr uns Euere Adressenänderung mitteilt.

Nachnamen: Schauen wir mal, wie viele Susans es in NA gibt: nach unserer Datenbank sind es ungefähr 150. Wir kennen sogar die Nachnamen von einigen von Euch. Bitte, bitte, bitte - Anonymität bedeutet nicht, daß Ihr Eueren Familiennamen in NA geheimhaltet. Wir werden Euch die Post in einem neutralen braunen Umschlag schicken.

Postleitzahlen: Bitte gebt die Postleitzahlen an. Bitte.

Gruppenabonnements: Einzelpersonen können das NA Way erhalten, indem sie es bestellen. Gruppen müssen registriert sein. Manche denken, daß das ist nicht fair ist. Es tut uns leid, aber es muß so gemacht werden. Wenn wir es nicht auf diese Weise machen würden, wäre unsere Datenbank voller doppelter Informationen und es würde uns in große Verwirrung stürzen, wenn wir nach einer Gruppe suchen. Ihr wißt nicht, ob Euere Gruppe registriert ist? Wenn Euere Gruppe kein NA Way erhalten hat, dann ist sie wahrscheinlich nicht registriert oder die Registrierung ist nicht auf dem neuesten Stand. Wir empfehlen, ein Gebietspostfach für die Gruppenpost einzurichten, da das gewöhnlich eine feste Adresse ist. Bitte setzt Euch mit den Fellowship Services beim WSO in Verbindung - Durchwahl 771 - wenn Ihr ein Formular für die Gruppenregistrierung oder für die Adressenänderung haben wollt. Ihr könnt diese Formulare auch aus dem Internet holen: http://www.wsoinc.com.

Wartezeit: Ihr habt das NA Way bestellt, aber es ist jetzt schon Monate her und habt noch immer keines bekommen. Haben wir Euere Bestellung verschlampt? Möglicherweise. Das passiert ab und zu, aber wahrscheinlicher ist, daß Ihr Euere Bestellung genau dann gemacht habt, nachdem gerade die Adreßetiketten für das NA Way produziert wurden. Wenn das der Fall ist, dann ist Euer Name nicht mit dabei und es kann sein, daß Ihr kein NA Way erhaltet, bis die nächste Etikettenproduktion läuft - 3 Monate später. Wir sind der Meinung, daß Ihr nicht so lange zu warten haben sollt und wir werden Euch eine aktuelle Ausgabe schicken, wenn Ihr Euch meldet; aber wir können das nur tun, wenn wir genug Exemplare übrig haben, nachdem wir unseren gegenwärtigen Abonnenten ihre Ausgabe zugeschickt haben.

Veröffentlichungen im Kalender: Das NA Way erscheint viermal im Jahr: im Januar, April, Juli und Oktober. Redaktionsschluß für die Veröffentlichungen im Kalender ist ungefähr 2½ Monate, vor dem Ersten des Erscheinungsmonats des Magazins. Wenn Euere Veranstaltung z.B. im März ist, dann müßt Ihr es in der Januarausgabe veröffentlichen lassen. Das heißt, Ihr müßt uns bis zum 15. Oktober benachrichtigen. Wenn Ihr uns in letzter Minute per Email benachrichtigt, dann gebt bitte eine Telefonnummer an, damit wir Euch anrufen können, falls Ihr irgendeine wichtige Information vergessen habt. Wenn Ihr den Stichtag für die Veröffentlichung im NA Way schon verpaßt habt, dann könnt Ihr Euere Veranstaltung immer noch auf der WSO Website bekanntgeben. Diese wird um den Ersten eines jeden Monats herum auf den neuesten Stand gebracht.

Teil unseres Auftrags ist es, den Fortbestand und das Wachstum von NA zu fördern und das beinhaltet, daß wir sicherstellen, daß die Mitglieder das NA Way rechtzeitig erhalten und daß unsere Mailinglisten korrekt sind. Wir freuen uns, wenn Ihr uns dabei helft.

Cindy T., Redakteurin


Das NA Way Magazin begrüßt Briefe von allen Lesern. Leserbriefe können sich auf jeden Artikel beziehen, der im NA Way erschienen ist. Sie können aber auch ganz einfach eine Stellungnahme zu einem Thema sein, das für die NA-Gemeinschaft von Interesse ist. Die Briefe sollten nicht mehr als 250 Wörter haben und wir behalten uns das Recht vor, sie zu redigieren. Alle Briefe müssen eine Unterschrift, eine gültige Adresse und Telefonnummer aufweisen. Der Vorname und der Anfangsbuchstabe des Nachnamens werden in der Unterschriftszeile abgedruckt, außer der Verfasser oder die Verfasserin möchte seine/ihre Anonymität wahren.

Das NA Way Magazin wird in Englisch, Französisch, Deutsch, Portugiesisch und Spanisch veröffentlicht und ist Eigentum der Mitglieder von Narcotics Anonymous. Sein Auftrag ist daher, jedes Mitglied mit Genesungs- und Serviceinformationen zu versehen, sowie mit genesungsorientierter Unterhaltung, bei der es um aktuelle Themen und Veranstaltungen geht, die für unsere NA-Mitglieder auf der ganzen Welt relevant sind. In Übereinstimmung mit unserem Auftrag, widmet sich das Redaktionsteam ganz der Aufgabe, ein Magazin zu erstellen, das offen ist für Artikel und spezielle Beiträge, die von Mitgliedern aus der ganzen Welt verfaßt wurden, sowie für aktuelle Service- und Convention-Informationen. In erster Linie ist das Journal der Wertschätzung unserer Botschaft der Genesung gewidmet - daß Süchtige, alle Süchtigen, aufhören können Drogen zu nehmen, das Verlangen verlieren können, Drogen zu nehmen und einen neuen Lebensweg finden können.“
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Von 
unseren Lesern


Liebes NA Way,
Ich stimme den Artikeln über die finanziellen Bedürfnisse unserer Gemeinschaft voll und ganz zu, da die Finanzierungslücken in den acht Jahren, in denen ich Service gemacht habe, ein immerwährendes Problem darstellten. Ich bin mir sicher, daß es schon lange vorher ein Problem war. Was mir Sorgen macht, ist die Tatsache, daß in den ersten zwei Ausgaben des neuen NA Way solche Artikel auf der Titelseite gebracht wurden. Ich glaube, daß Artikel dieser Art auf der Titelseite viele Leute ganz einfach abschrecken, so wie meine Kirche mit ihren ständigen Bitten um Geld, mich abschreckte. Ich habe Kommentare von Süchtigen gehört, daß das WSO/die WSC uns dieses Ding mit dem Geld regelrecht um die Ohren hauen.

Ich selbst fühle mich von Artikeln über Geld nicht angegriffen. Ich bin ein Verfechter der Diskussionen über Geldangelegenheiten, weil ich sehe, daß wir auf der Regions- und der Weltebene einen Mangel haben, aber ich sehe nicht das Geld, das diesen Mangel ausgleicht. Ich glaube, der Weg, die Leute dazu zu bringen, ein bißchen tiefer in die Tasche zu greifen, ist, darüber zu sprechen (aber nicht zu viel) und als gutes Beispiel voranzugehen. In meiner Stammgruppe ist es nicht ungewöhnlich, daß die Leute mehr als nur einen Dollar in den Spendenkorb werfen. In meinem Gebiet ist es nichts Ungewöhnliches, daß die Leute auf einer Versteigerung hoch bieten. Auf unseren Veranstaltungen erzielen wir fast immer genug Geld durch freiwillige Spenden, daß die Kosten für die Erfrischungen gedeckt sind. In meinen Augen heißt „Mittelaufbringung in NA“, etwas von meinem Geld an NA zu geben, weil ich dankbar bin. Ich möchte, daß alle Süchtigen diese wunderbare Sache erleben, die in NA gefunden habe. Ich habe heute Geld, das ich geben kann, nicht nur weil ich clean bin und einen Job habe, sondern, weil ich viel weniger selbstzentriert bin.

Wir möchten nichts darüber hören, daß wir der Gemeinschaft mehr Geld geben sollten. Wir, als Süchtige, würden das Geld viel lieber selbst behalten, so daß wir mehr Dinge kaufen können. Ich denke das oft auch selbst, aber ich weiß auch, daß ich die Gemeinschaft unterstützen muß, die ich liebe. Ich habe einige Leute Dinge sagen hören, wie: „Warum müssen wir Versteigerungen und Verlosungen auf unseren Veranstaltungen haben, um Geld einzunehmen?“ oder „Veranstaltungen sollten keine Finanzierungsquellen sein; sie sollten ein sicherer Ort sein, wo Süchtige Spaß haben.“

Meine Antwort auf Kommentare wie diese ist, daß das Geld durch die Spenden aus der Siebten Tradition kaum unsere finanziellen Bedürfnisse als Gemeinschaft decken. Wenn wir Neuankömmlinge in unseren Meetings haben wollen, dann müssen wir die Botschaft der Genesung hinaustragen zu den Orten, wo aktive Süchtige hingehen - und dafür braucht man Geld.

Ja, es gibt Dinge in bestimmten Bereichen unserer Servicestruktur, die ich nicht mag, aber ich gehöre dazu und ich glaube an unsere Gemeinschaft und unseren Weg, wie wir Service machen. Ich habe keine Angst den Leuten zu sagen, wenn es ihnen nicht gefällt, wie es gemacht wird, dann sollen sie hingehen, sich engagieren und etwas dagegen tun. Wir sind alle aus dem selben Grund hier: Genesung. Wir haben die Wahl und jeder kann sein Programm anders arbeiten, aber wir müssen alle unsere Gemeinschaft unterstützen. Wenn es NA nicht gäbe, dann säßen wir vermutlich auch nicht mehr hier.

Andrea P., Wisconsin

Liebes NA Way,
Ich möchte auf den Brief im NA Way vom Januar (Ausg. 15, Nr. 1) mit der Überschrift „Laßt uns nach unseren eigenen Prinzipien leben“, antworten.

Der Autor plädierte für die Common Needs-Meetings auf Conventions; er glaubt, es sollte spezielle Meetings für Schwule und Lesben geben. Was würde der Autor davon halten, wenn jemand für die Gründung von Meetings „Nur für Machos“ wäre? Beängstigend, nicht wahr?

Als ich zu NA kam, sagte man mir, ich soll mich auf die Dinge konzentrieren, die uns verbinden, nicht auf die, die uns trennen. Ich lernte, daß das nicht heißt, daß wir alle gleich sind, sondern daß wir an einem gemeinsamen Ziel arbeiten und daß NA aus der Gesamtheit aller seiner Mitglieder besteht.

Am Anfang meiner Genesung konnte ich nur die Dinge sehen, die mich von den anderen trennten. Ich war nicht im Gefängnis gewesen. Ich bin gebildet. Ich kann mich gut ausdrücken, benehmen und habe gute Umgangsformen. All das gab mir das Gefühl, daß ich anders war. In meiner aktiven Sucht benutzte ich diese Dinge als Ausrede dafür, daß ich anders süchtig war. Mir gefiel nicht, was die anderen taten. Ich war „eleganter“, wenn ich meine Dosis nahm. Ich war besser, schöner, klüger, weniger ein Junkie. Es war sehr schwer für mich zu erkennen, daß ich gar nicht so anders war, daß ich nicht besser und nicht schlechter war. Zuerst konnte ich überhaupt keinen Kontakt kriegen, ich war alleine in meiner Phantasie und hielt nur nach den Unterschieden Ausschau.

Jetzt bin ich viel glücklicher und mir wird klar, daß ich letztendlich gar nicht so anders war. Was für eine Freude, in ein Meeting gehen zu können, wo es Leute gibt, die weiß, schwarz, braun und gelb sind, wo es sowohl Männer als auch Frauen gibt, sowohl heterosexuelle als auch homosexuelle Süchtige, reiche und arme. Was für eine Freude, mit allen in Kontakt zu sein, weil dann, wenn alles gesagt und getan ist, wir alle Süchtige sind und letztendlich Menschen.

Du sagt, es gibt auch Angst vor anderen Menschen. Ja, das ist mir klar, aber es gibt auch Rassismus und andere Vorurteile und das hat nicht dazu geführt, daß die Leute spezielle Meetings wollten. Es gibt Haß, Zorn und viele andere Charakterfehler und wir bitten Gott demütig darum, sie von uns zu nehmen. Wenn wir perfekt wären, dann müßten wir nicht in Meetings gehen oder in Genesung sein.

Wenn ich in ein Meeting gehe, das „Einander verstehen“ oder „Schwule und Lesben“ heißt, dann fühle ich mich diskriminiert. Auch wenn das gar nicht ihre Absicht ist, sie drücken aus, daß meine Anwesenheit nicht erwünscht ist, daß das, was zählt, sich zwischen meinen Beinen befindet, daß es noch andere Kriterien gibt als der Wunsch mit Drogen aufzuhören. Es erfüllt mich mit Traurigkeit und Scham und vor allem mit einer großen Auflehnung, denn meine Gefühle werden übergangen, ich werde von den anderen getrennt und ausgegrenzt. Schwule und Lesben waren nie eine Bedrohung für mich, aber offensichtlich bin ich eine Bedrohung für sie, da ich die Trennung nicht beachte.

Wenn Du ein Problem mit Leuten hast, die nicht so sind, wie Du, dann arbeite daran. Wenn Du ein Problem mit Akzeptanz hast, dann arbeite auch daran. Wenn Dein Sponsor dieselben Probleme wie Du hat und Dir nicht helfen kann, dann nimm Dir einen anderen. Und bitte miß der Tatsache nicht so viel Bedeutung bei, daß Du homosexuell bist. Werde eins mit der Welt und Du wirst sehen, wie unbedeutend wir sind. Wenn alles gesagt und getan ist, dann sind unsere sexuellen Neigungen am aller unwichtigsten.

Pablo S., Spanien

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Leser Teilen

Über Gewalt

Als ich das allererste Mal ein Diskussionsmeeting leitete, hatte ich entsetzliche Angst. Ich hatte mich in NA noch niemals zuvor verpflichtet (obwohl ich wußte, daß ich das aus Gründen der political correctness tun sollte) und ich befürchtete, ich würde einen „und-äm“-Ausrutscher machen und angeschrien werden. Ich glaubte, ich sei verantwortlich für den Tenor des ganzen Meetings.

Ich glaubte, das was ich teilte, war ganz gut (das basierte nicht auf Genesung, sondern darauf, was die Leute von mir denken würden) und dann forderte ich einen Neuankömmling auf zu sprechen. Der Typ war aufgeregt, weil er am Abend zuvor in ein Meeting gegangen war und dort hatte, neben all den anderen schmutzigen Sachen, ein Mann ihn umarmt, als ob er so ein ... wäre. Dann zog der Neuankömmling ein Jagdmesser heraus und begann im Detail „zu teilen“, was er mit dem Mann tun wollte, der ihn letzten Abend nach dem Meeting umarmt hatte.
Keiner sagte etwas dazu. Das Meeting blieb beim Thema, bis die Person, die bedroht worden war, über Angst teilte. Der Neuankömmling ging und killte das ältere Mitglied nicht (es ist jetzt tot, aber das ist eine andere Geschichte).

Über die Jahre haben wir in dieser Gemeinschaft viele Freunde liebgewonnene Menschen verloren. Manchmal denke ich, ich „weiß, wie“ ich mit Kummer umgehen kann oder daß ich mich mit meinem eigenen Tod „auseinandergesetzt“ habe. Aber jedes Mal, wenn ich die Nachricht bekomme, daß jemand, den ich aus NA kenne, gestorben ist, dann wir mir wieder einmal klar, daß ich noch immer nicht viel von Kummer oder Tod verstehe.

Ein gutes Beispiel dafür ist, als ich letztes Jahr erfuhr, daß der Schatzmeister der WSC gekidnappt und getötet worden war, als er wegen einer Convention in Puerto Rico war. Was mir bei diesem Verlust so viel Kummer bereitete, war, daß er gewaltsam starb, als er für NA Service machte (so viel zu dem ganzen Geschwätz über „Vergnügungsfahrten“). Die Gefühle, die ich hatte, als ich diese Nachricht erhielt, erinnerten mich an daran, wie ich mich fühlte, als ich in diesem Meeting saß, wo der Typ mit dem Messer war. Das Ausmaß, in dem wir uns gegenseitig schützen können und unser Vermögen, das Richtige zu tun, um uns zu schützen, sind begrenzt. Auch in NA sind wir verletzbar. Nur weil wir nicht mehr auf der Straße sind, heißt das noch lange nicht, daß es die Straße nicht mehr gibt. Auch in der Genesung ist Gewalt sehr stark ein Teil unserer Erfahrung.

Ein Kommentar, den ich kürzlich von einem anderen Mitglied hörte, als es sich gegen die gewalttätige Handlung eines anderen schützte (es konnte sich mit dem Schmerz der anderen Person identifizieren) ließ mich über diesen willkürlichen Akt und über unsere Erfahrung in der Gemeinschaft nachdenken. Ich habe Angst um Menschen, deren Leben von dem unbezähmbaren Zorn und der instinktiven Gewalttätigkeit betroffen sind, welche so oft mit unserer Krankheit einhergehen. Ich habe große Bedenken, wenn Leute sagen: „Sie versuchten Wiedergutmachungen zu leisten, aber...“. Ich sorge mich um die schwachen Leute, die Unversöhnlichkeit mit Standfestigkeit verwechseln. Ich habe starke Befürchtungen, daß wir versagen, wenn es darum geht, uns gegenseitig vor Gewalt zu schützen - körperlicher und auch emotionaler Art - weil wir dem Schmerz des Täters so mitfühlend gegenüberstehen.

Unsere Fähigkeit als Süchtige, den Schmerz und das Leid zu verstehen, das Menschen erlebt haben, die andere Menschen verletzten, könnte eines der herausragensten Charakteristika des „therapeutischen Werts“ sein. Das ist ein Teil davon, was das Teilen im Fünften Schritt so wunderbar befreiend macht. Aber diese Fähigkeit muß unbedingt mit der standfesten Weigerung gekoppelt sein, Gewalt weiterhin als eine Lebensweise zu tolerieren, insbesondere wenn sie in unseren Meetings oder bei den Mitgliedern untereinander stattfindet.

Wenn einer von uns gestorben ist, dann kommen wir in unserer Trauer zusammen und wenn wir anfangen zu reden, dann beinhalten unsere Gespräche oft mehr, als nur liebevolle Erinnerungen. Ich bin in NA auf Gedenkgottesdiensten gewesen, wo ein ziemlich wilder Haufen und ziemlich heftige Gefühle Teil des Gedenkgottesdienstes und des Trauerprozesses waren. Manchmal redeten wir über diese Dinge, um den Groll mit dem Freund zusammen zu begraben, aber es war da immer ein Gefühl, daß das im Geiste der Gemeinschaft, ja sogar im Geiste der Familie geschah. Wir spuckten es aus, weil wir das in sicherer Umgebung tun konnten und weil es uns half, den Verlust zu überwinden.

Doch es ist nicht das Gleiche, wie die Billigung von Gewalt. Es ist nicht das Gleiche, wenn man die Gefühle einer anderen Person selbstgefällig verletzt. Es ist nicht das Gleiche, wie über den Schmerz eines anderen zu grinsen. Das tun wir hier nicht. Das ist kein akzeptables Verhalten. Wenn ich höre, daß jemand Gewalt billigt, dann sage ich nicht zu mir selbst und zu anderen: „Eines Tages wird er sich bessern“. Ich sage, wenn es sein muß laut, daß das hier nicht drin ist - in derselben Art und Weise, wie ich Leuten gesagt habe daß sie keine Hakenkreuze anstecken können, wenn sie ins Meeting gehen. Genauso, wie ich Leuten gesagt habe, daß sie keine Waffen oder Drogenzubehör mit ins Meeting bringen können. Es ist nicht in Ordnung, die Sicherheit unserer Mitglieder zu gefährden. Es ist nicht in Ordnung, Leute so zu behandeln als würden sie nichts zählen.

Wir leben heute in Würde. Wir behandeln unsere Mitglieder mit Respekt. Alles andere ist inakzeptabel. Und nicht NA.

Andrea L., Pennsylvania

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Für jeden
Topf ein Deckel

Ich höre oft in den Meetings, daß niemand von uns einzigartig ist. Es stimmt, daß wir alle an der Krankheit Sucht leiden und daß wir eine gemeinsame Lösung im Programm von Narcotics Anonymous gefunden haben. Es ist auch wichtig, daß wir verstehen, daß sich niemand von uns so sehr von den anderen unterscheidet, daß das Versprechen, Freiheit von der aktiven Sucht zu finden oder die Möglichkeit zu einer neuen Art zu leben, außer Reichweite ist.

Ich glaube, genauso wichtig ist es auch, sich klar zu machen, daß wir Individuen sind. Wir sind individuelle Personen mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen, mit unterschiedlichen Charakterfehlern und Vorzügen. Wir kommen in unterschiedlichen Stadien unserer Krankheit in das Programm und der Tiefpunkt liegt bei jedem woanders, genauso, wie die Bereitschaft bei jedem und jeder von uns unterschiedlich groß ist. Einige von uns scheinen schnell zu genesen, während es fürandere wiederum ein langsamer, aber beständiger Prozeß ist, der überwiegend darin besteht, clean zu bleiben und kleine Schritte in Richtung Genesung zu machen.
 
Als ich neu war, war eines meiner Lieblingsklischees, daß es „für jeden Topf einen Deckel gibt“. Für mich hieß das, egal wie anders ich mich fühlte, ich würde immer jemanden finden, mit dem ich mich identifizieren konnte. Ich habe erkannt, daß es nicht immer auf eine einzige Botschaft der Genesung hinausläuft, wenn die Leute ehrlich und von Herzen ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen. Ich erkannte auch, wenn ich das Prinzip der Offenheit praktiziere, dann kann ich tatsächlich mehr von denjenigen lernen, deren Erfahrungen und Denkweise sich von meinen unterscheiden.

Viele Leute im Programm glauben, daß es nur eine einzige Botschaft von Narcotics Anonymous gibt. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß wir zwar alle einen gemeinsamen Nenner haben, daß es aber so viele Botschaften, wie Süchtige gibt. Ich glaube, es ist die Fülle der Vielfalt, worin unsere wahre Stärke und die Hoffnung liegt, daß kein Süchtiger und keine Süchtige, die Genesung suchen, jemals sterben müssen.

Rich McC, Kalifornien

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Wie ich gelernt habe, meine Angst zu
überwinden und die Chauvis in
NA zu lieben

Wie Du schon aus der Überschrift dieser Geschichte erraten kannst, habe ich herausgefunden, daß es für meine Genesung und meinen inneren Frieden insgesamt, wichtiger als alles andere ist, mir eine gesunde Portion Humor zu bewahren.

So habe ich zum Beispiel irgendwie nie einen von diesen sensiblen Typen der Neunziger Jahre mit Pferdeschwanz getroffen. Ich habe zwar davon gehört, daß es sie gibt, aber ich habe nie einen gesehen. Vielleicht muß ich in die Meeting in der Innenstadt gehen, anstatt die ganze Zeit in den Vorstädten herumzuhängen. Egal, die Männer, mit denen ich zu tun habe (einschließlich meines eigenen Ehemanns) sind Männer aus den Sechzigern; sie nennen Frauen „Mäuschen“ und glauben anscheinend, daß es der Höhepunkt unserer Ambitionen ist, eine perfekte Makramee-Pflanzenampel zu knüpfen.

Ich mache auch Service mit diesen Typen. Und wir wurden sogar Freunde während unserer Schreckensherrschaft als Gebietsservice-Exekutivkomitee. Und wenn jetzt einer dieser wohlmeinenden Lieben den Frauen im Komitee automatisch solche Jobs, wie Kochen und Aufräumen zuweist, oder wenn er glaubt, daß die interessanten Servicejobs, die Spaß machen, einen Süchtigen mit einem Y-Chromosom brauchen, dann sage ich ganz einfach so etwas, wie „Hey steck ihm einen Apfel in den Mund, o.k.?“ Das lockert das Ganze auf. Das zeigt meinen Standpunkt. Es ist viel effektiver, als wenn ich zu jedem Servicemeeting mein „Strickclub und Frauenoffensive“ T-Shirt trage.

Sehen wir doch den Tatsachen ins Auge. NA ist nicht irgendeine Utopie, in die wir uns zurückziehen können, wenn wir mit den Drogen nicht mehr klarkommen. Die Krankheiten der Gesellschaft sind nicht außer Kraft gesetzt, wenn wir in unsere Stammgruppe gehen (obwohl sie hier vielleicht nicht so sehr auffallen). Unsere Türen stehen jedem offen, der den Wunsch hat, mit Drogen aufzuhören. Und Leute, die zu NA gehen müssen, um Hilfe zu bekommen, sind oft einen langen Weg gegangen, auf dem Vorurteile und Tunnelsicht die einzigen Wegweiser waren. Hast Du Dich um soziale Gerechtigkeit gekümmert, als Du in Dein erstes Meeting kamst? Ich nicht.
Was mich anbelangt, so ist Vergebung auch ein essentieller Bestandteil, um in NA gesund zu bleiben, ganz zu schweigen, daß ich mir meinen Anteil der Umstände in meinem Leben anschaue. Ich bin nicht unschuldig. Ich habe Männern weitaus schlimmere Namen gegeben, als das männliche Äquivalent von „Mäuschen“. Darüber hinaus bin letztendlich ich dafür verantwortlich, was in meinem Leben passiert.

Als ich clean wurde, war ich alleinerziehende Mutter und mußte ein Kleinkind durchbringen. Mein damaliger Ehemann nahm immer noch Drogen und zahlte nicht einen Pfennig Unterhalt und meistens kam er nicht, wenn er kommen sollte. Oh, war ich wütend. Ich hatte jeden Grund dazu. Ich beschuldigte ihn dafür, daß ich weit unter der Armutsgrenze lebte. Ich schrie und weinte und machte weiter. Ich versuchte, die Verantwortung für unser Leben auf jemand anderen abzuschieben, aber der Preis für diesen Charakterfehler, war viel zu hoch, als daß ich ihn hätte zahlen können.

Ich mußte dieses Verhalten überwinden oder ich wäre für immer ein Opfer geblieben. Die Stelle im Basic Text, wo steht „Durch unsere Unfähigkeit, persönliche Verantwortung zu übernehmen, schufen wir letztendlich unsere eigenen Probleme“ wurde mein Mantra. Ich mußte mich von Minute zu Minute daran erinnern, daß die Umkehrung dieser Maxime ebenfalls wahr ist: Wenn ich persönliche Verantwortung übernahm, dann würde ich aufhören, meine eigenen Probleme zu schaffen.

Ich hörte auf, Geld auszugeben, das ich nicht hatte. Conventions waren eine Extravaganz. Tanzen gehen war erschwinglich - manchmal. Ich spendete bei der Siebten Tradition das, was ich spenden konnte. Ich kaufte unsere Kleidung in Billigläden und ich sammelte Rabattmarken. Ich ging in die Bücherei, anstatt Bücher zu kaufen. Ich arbeitete Überstunden, wo ich konnte.

Es war wirklich nicht so schlimm. Ich lernte in NA tolle Frauen kennen. Wir machten so viel aus so wenig. Wir feierten Parties, nur um unser Leben zu zelebrieren. Wir trafen uns Zuhause und redeten über Genesung, stießen mit Sprudel darauf an, daß wir so brillant waren, daß wir uns gegenseitig als Freundinnen gewählt hatten. Wir spielten Karten und redeten Quatsch. Wir offenbarten einander unser tiefstes Inneres und erfuhren Heilung durch die Liebe und Annahme, mit der unsere Enthüllungen aufgenommen wurden. Das waren einige der besten Abende, die ich in meinem ganzen Leben verbracht habe - mit weitaus mehr Nahrung für meine Seele, als die teuerste Nacht in der Stadt.

So, ja, es gibt Sexismus in NA - und tausend andere Grausamkeiten, die wir einander zufügen. Wenn ich voraussetze, daß sie größtenteils unbeabsichtigt sind, dann fühle ich mich weniger als Opfer und mehr als eine ganz gewöhnliche Süchtige, die versucht, leben zu lernen.

Barbara G., Kalifornien

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Wachstum

Ich habe kürzlich etwas entdeckt, was dazu führte, daß ich auf eine ganz unerwartete Weise wuchs.

Ich war drei Jahre clean, als ich entdeckte, daß einige Mitglieder zu meinem Wachstum beitragen und andere mich dazu veranlassen zu wachsen. Ich erzählte das meinem Sponsor; er lächelte nur. Ich teilte das auch mit einigen anderen Oldtimern; sie fanden, daß das sehr gut war.

Es gab da ein Mitglied in meiner lokalen Gemeinschaft, das als Chair eines Unterkomitees gewählt wurde, das eine Veranstaltung auf die Beine stellen sollte. Ich besuchte ein paar Meetings des Unterkomitees und kam nach jedem Meeting voller Groll gegen diesen Typ nach Hause. Nach meiner Einschätzung war er die inkompetenteste Person, die ich jemals in einem solchen Amt gesehen hatte.

Die Veranstaltung fand trotzdem statt. Nicht ein einziges Mal während dieser Veranstaltung stellte sich der Koordinator ins Rampenlicht. Er überließ das den Leuten, die, so ganz anders als ich, ihm während der vielen Monate der Planung und der harten Arbeit zur Seite gestanden hatten. Er war auf der Veranstaltung sehr beschäftigt, rannte in alle Richtungen und half aus, wo immer es etwas auszuhelfen gab.

Zwei Wochen nach der Veranstaltung stellte der Koordinator mit dem Gebietsservicekomitee seinem Abschlußbericht vor, welcher ohne jeden Zweifel bewies, daß die Veranstaltung in unserem Gebiet ein Erfolg ohne Beispiel gewesen war. Ich bin Gruppenrepräsentant und deshalb war ich auch da. Ich kapitulierte. Ich gratulierte ihm öffentlich und dankte ihm für die Lektion in Demut, die er mir während der Veranstaltung gegeben hatten. Von da an gewann ich in einer völlig unerwarteten Richtung an Boden.

Zuerst wurde mehr als je zuvor klar, daß Stolz kein Problem von mir ist, wohl aber Demut. Ich kam zu dem Schluß, daß Leute mich dazu bringen zu wachsen, wenn ich mich sträube, die Lektion zu lernen, die mein liebender Gott mir beibringen will. Und schließlich wird sowieso das passieren, was mein liebender Gott für mich vorgesehen hat und es wird so passieren, wie Er es will.

Was an der Lektion, die ich gelernt habe, wirklich wunderbar ist, ist, die Tatsache, daß dieser Koordinator und ich uns näher gekommen sind und nun gute Freunde sind. Ich lasse nie eine Gelegenheit aus, ihm zu sagen, daß ich ihn gerne habe.

Michael B., Quebec

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Frauen im Service:
Was für ein Konzept!

Vor nicht allzu langer Zeit hatten wir in meiner Stammgruppe ein Gespräch über Frauen im Service. Eines Tages, darauf vertraue ich, werden wir solche Gespräche nicht mehr führen müssen.

Ich habe nicht das Gefühl, daß man mich als gleichberechtigt behandelt, wenn ich in NA Service mache. Ist es das Opfer in mir? Manchmal ja. Irgend etwas passiert und es löst Gefühle aus, die früher als Reaktion auf die Dinge erfolgten, die mir in meiner Vergangenheit ständig passierten: Brüllen, Obszönitäten und Gewalt.

Wenn ich dann aber gesagt kriege, daß meine Ohren zu empfindlich sind - das ist Sexismus. Glaube mir, meine Ohren haben vieles gehört. Wenn ein anderes Mitglied vor mir steht und mir ins Gesicht schreit - das ist respektlos. Wenn ich mit Schlampe tituliert werde - das ist sexistisch. Oftmals habe ich Männer im Service erlebt, die als klug und selbstsicher galten, während das selbe Verhalten von seiten einer Frau als bestimmend und kontrollierend bezeichnet wird.

Ich weiß, daß ich an meinen Problemen außerhalb des Service in NA arbeiten muß. Ich muß an meiner Unsicherheit und arbeiten und ich muß mir die Situationen anschauen, wo ich mich selbst und andere zum Opfer mache. Ich muß bereit sein, meine Charakterfehler nicht beim Service auszuagieren. Ich muß den Kopf aufrecht halten und nicht andere zum Opfer machen oder zur Realität machen, wenn jemand anderer mich schlecht behandelt. Ich versuche es, so gut ich kann.

Alle von uns in NA sind gleich - gleichgültig, was für ein Geschlecht wir haben. Wir müssen unsere alten Verhaltensmuster aus der Vergangenheit ändern. Ich ändere mich. Ich halte meinen Kopf aufrecht und bin weiterhin selbstsicher. Was für ein wunderschönes Gefühl! Andere Mitglieder helfen mir, sowohl Männer, als auch Frauen. Die Frauen, die clean bleiben und Service machen, inspirieren mich. Die Männer, die mich als gleichberechtigt behandeln, geben mir Hoffnung.

Sogar die Mitglieder, die sexistische Verhaltensweisen an den Tag legen, helfen mir zu wachsen. Das ist NA. Es ist mein Zuhause. Hier vertraue ich, hier wachse ich, hier lerne ich und hier suche ich Trost. Wir sind hier alle gleich - kranke Süchtige, die versuchen, Charakterfehler in positive Attribute der Lebensfähigkeit umzuwandeln. Ich werde so behandelt, wie jeder, den ich treffe, seiner Ansicht nach eine Frau behandelt. Nicht deswegen, weil ich so bin, wie ich bin, sondern weil sie so sind, wie sie sind.

Nan O., Brunswick

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Service

Über unsere
Unterschiede

In den vergangenen Jahre war das Wort „Unterschiede“ in Narcotics Anonymous immer häufiger zu hören. Arbeitskreise zu dem Thema Unterschiede erschienen auf den Programmen der Learning Days. Conventionkomitees bemühen sich darum, daß sich die Vielfalt der Gemeinschaft auch in der Zusammenstellung ihrer Sprecher ausdrückt. Und diese Variationsbreite taucht tatsächlich oft als zentrales Thema auf den Conventions auf, so auch bei dem bevorstehenden Welttreffen. Aber was sind Unterschiede und wie wurden sie zu unserer Stärke, wenn sie so leicht unsere Schwäche werden konnten?

NA mußte sich seit seiner Gründung mit Unterschieden auseinandersetzen. Die Gründer von NA wollten die Zwölf Schritte von den Anonymen Alkoholikern zu einem Programm für Drogensüchtige abändern, doch was für eine Herausforderung. Wie konnten sie eine Atmosphäre der Identifikation herstellen - die für die Genesung so wichtig ist - wenn es alle möglichen Arten von Süchtigen gab?

Eine einfache Verlagerung des Blickwinkels war die Antwort auf unser Dilemma. Die Gründer von NA hätten den Ersten Schritt so deuten können: „Wir gaben zu, daß wir Drogen gegenüber machtlos waren ...“ Statt dessen benutzten sie das Wort „Sucht“, da sie wußten, daß alle Süchtigen, ungeachtet ihrer Lieblingsdroge, an der Krankheit Sucht leiden, an diesem Ding in uns, das es uns unmöglich macht, unseren Drogengebrauch zu kontrollieren. Ein Streitpunkt, der das Potential beinhaltete, zu trennen und zu zerstören, wurde eines der stärksten Bande, die die Gemeinschaft zusammenhalten.

Das war jedoch nicht das Ende der Schwierigkeiten, die mit der Vielfalt verbunden waren. In den späten achtziger und frühen neunziger Jahren tauchten langsam einige Problembereiche auf.

Zuerst waren es die „Special Interest“ Meetings - Frauenmeetings, Männermeetings, Lesben- und Schwulenmeetings, HIV-Positivenmeetings, Young Peolple’s Meetings usw. Viele Leute betrachteten die Existenz solcher Meetings als eine Selbstverständlichkeit. Sie tauchten überall in der Gemeinschaft in den Meetingslisten auf und die Leute gingen entweder hin oder sie ließen es.

Aber einige Mitglieder waren der Ansicht, daß diese Meetings eine Verletzung des Prinzips der Einigkeit darstellten. Die Männer gingen in Frauenmeetings - und umgekehrt - um einen Akt des Protests zu demonstrieren. Einige Gebietsservicekomitees beschlossen, solche Meetings nicht auf die lokalen Meetingslisten zu setzen. Ein Brief an das WSO lautete: „Special Interest Meetings existieren einzig und allein für eine spezielle Interessengruppe unserer Gemeinschaft. Sie sind daher nicht im Einklang mit der spirituellen Grundlage unserer Traditionen.“ Ein anderer konterte: „[Special Interest-Meetings] sind der Platz, wo wir uns sicher genug fühlen, so lange, bis wir gelernt haben, uns selbst zu akzeptieren, etwas, das wir alle brauchen, damit wir die Schritte arbeiten können.“ Diese Kontroverse erregte uns. Es wurde mit Fingern gezeigtund der Ruf „Traditionsverletzung!“war immer häufiger zu hören.

Die Verfechter der Special Interest-Meetings wurden durch die Annahme der Convention Guidelines auf der WSC’87 nicht gerade unterstützt, denn darin war eine Passage enthalten, welche besagte, daß Special Interest-Meetings auf dem Welttreffen nicht angebracht wären.

Auf der WSC’88 gipfelte die Kontroverse schließlich in einem Höhepunkt. Auf dieser Konferenz wurde ein Ad-Hoc-Komitee gebildet, das „uns als Gemeinschaft helfen [sollte], uns damit auseinanderzusetzen und eine Lösung für das strittige Thema der Special Interest-Meetings zu finden“.

Das Ad-Hoc-Komitee stellte seinen Bericht darüber auf der WSC’92 vor. Das Ergebnis des Berichtes war, daß es in den Zwölf Traditionen offenbar nichts gäbe, was gegen die Special Interest-Meetings spräche und, falls ein Bedürfnis dafür vorhanden sei, diese auch gedeihen würden; anderenfalls würden sie es nicht.

Ein anderer Diskussionspunkt in der Kontroverse um die Vielfalt bzw. Verschiedenheit kam auf der WSC’92 zum tragen. Es war eine Komiteepräsentation über das Thema Vorurteile auf die Tagesordnung gesetzt worden.
Die Komiteemitglieder teilten persönliche Ansichten über ihre Kämpfe mit Vorurteilen -Rassismus, Sexismus, etc. - in NA. Dann wurde das Mikrofon für die Teilnehmer freigegeben. Innerhalb von Sekunden war die Warteschlange am Mikrofon meterlang. Es sah so aus, als hätte jeder den Stachel der Vorurteile gefühlt. Die Leute sprachen davon, daß sie sich ausgeschlossen fühlten aufgrund ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts, ihres Körperimage, ihres Alters, ihrer Religion, ihrer Behinderungen, ihres Bildungsniveaus und so weiter. Als die Leute teilten, überschwemmte ein Gefühl von Identifikation den Raum. Die Leute kamen einander aufgrund ihrer Verschiedenheiten näher, aufgrund ihrer ... Verschiedenheit.

Und schließlich nährte auch das weltweite Wachstum von NA einige unserer größten Sorgen hinsichtlich unserer Unterschiede. War das Konzept von Gott, wie wir ihn verstehen, eine Vorstellung nur aus dem westlichen Kulturkreis? Was würde in Ländern geschehen, in denen das Eingeständnis drogensüchtig zu sein, eine Straftat darstellte, die mit der Todesstrafe geahndet wurde? Was war mit der Sponsorschaft? Überwand unsere Botschaft wirklich kulturelle Differenzen, so wie es in einer Resolution, die auf der WSC’92 gefaßt wurde, zugesichert war?

Auch hier, so scheint es, hat das weltweite Wachstum von NA nur zu seiner Stärke beigetragen. Mit der Gründung von Meetings in neuen Ländern war der Bedarf an Genesungsliteratur in einer Vielzahl von Sprachen gewachsen. Die Gemeinschaft als Ganze hat auf dieses Bedürfnis immer wieder so geantwortet, daß der Übersetzung von NA-Literatur Priorität eingeräumt wurde.

Die NA-Meetings selbst sind das beste Beispiel für die Vielfalt in unserer Gemeinschaft und dafür, warum sie so gut ist für Süchtige, die Genesung suchen. In den meisten etablierteren NA-Gemeinschaften kann man in ein Sprechermeeting, ein Diskussionsmeeting, ein Themenmeeting oder in eine Kombination aus all diesen Meetingsformaten gehen. Man kann in ein großes Meeting gehen, in dem die Atmosphäre glücklich und ausgelassen ist und wo es viele Leute gibt, die man nicht kennt. Man kann in ein kleines, familiäres Meeting gehen, wo die Atmosphäre ruhig und gedämpft ist und das aus Leuten besteht, die jede Woche regelmäßig dort hinkommen. Man kann in ein Meeting gehen, das abgespeckt hat (wenig Vorlesen, keine Schlüsselanhänger oder Cleangeburtstage), damit die Zeit zum Teilen so lange wie möglich ist und man kann in ein Meeting gehen, in dem die Cleangeburtstage der Schwerpunkt sind und wo sie mit einem Geburtstagskuchen und Singen gefeiert werden. Bei so vielen unterschiedlichen Arten, Formaten und Stimmungen, die in unseren Meetings zu finden sind, kann jeder und jede Süchtige ein Meeting finden, das seinen oder ihren Bedürfnissen entspricht.

Die Zwölf Traditionen werden oft als rigide Regeln gesehen, die wir nicht zu übertreten wagen - und sie geben uns einen sicheren Raum, innerhalb dessen wir die Botschaft weitergeben. In diesem Raum sind wir sicher vor allem, das uns auseinanderbringen könnte. Wir brauchen die Unterschiede nicht zu fürchten, die unsere Gemeinschaft ausmachen. In der Tat, je mehr Stärke wir als Einzelne haben, desto stärker wird NA als Ganzes sein, wenn wir uns zu unserem gemeinsamen Zweck zusammenfinden. Wenn wir mit unserem individuellen Willen vor der höchsten Autorität NA’s kapitulieren - einem liebenden Gott - dann zapfen wir die Stärke einer Macht an, die größer ist, als wir selbst.

Die Kontroversen, die NA auseinanderbringen hätten können, haben uns statt dessen dahin geführt, daß wir unsere Verschiedenheiten erkennen, sie akzeptieren und sie sogar feiern. Die Tatsache, daß diese Kontroversen überhaupt aufgetaucht sind - begleitet von dem großen Drama und der Voraussage von NA’s Untergang - daß sie zu einem Höhepunkt kamen und dann verschwanden, liefert uns den lebenden Beweis, daß die Bande, die uns zusammenhalten wirklich stärker sind, als die Dinge, die uns trennen könnten.
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NA und die ACA

von Craig R.,
Vorsitzender des WSC K&E-Komitee

Kannst Du Dir vorstellen, drei ganze Tage mit Gefängnisaufsehern, Leuten aus der Gefängnisverwaltung und Bewährungshelfern zu verbringen?

Nein, das ist kein Drogentraum. Es ist die American Correctional Association Winter Conference. Die ACA ist die größte Organisation von Justizvollzugsbeamten auf der Welt und ihre Winterkonferenz, die in San Antonio, Texas stattfindet, verzeichnete mehr als 3.400 ACA-Mitglieder. ACA-Konferenzen ähneln ein bißchen unseren eigenen Konferenzen. Es gibt dort Meetings und Arbeitskreise, aber auch eine Menge Ausstellungen - transportierbare Gefängniszellen, Sicherheitsvorrichtungen und Sensoren, Gefangenenuniformen - alles, angefangen von Pistolen, bis hin zu Bibeln.


Ich hatte die Gelegenheit die Konferenz zusammen mit Bob Stewart, dem WSO Marketing Director, zu besuchen, als ich als WSC K&E-Vorsitzender diente. Was für ein Meilenstein für NA und was für ein aufregendes Erlebnis für mich persönlich!

Obwohl dies die vierte ACA-Konferenz war, bei der wir einen Informationsstand hatten und wo wir Informationen und Literatur über NA anboten, war es das erste Mal, daß wir eine Präsentation machen konnten. Wir wurden gebeten, zusammen mit Präsentatoren von Hazelden und von Cornerstone Treatment Network an einem Workshop teilzunehmen. Das Thema des Workshops war „Die Effizienz des Zwölf-Schritte-Programms im Vergleich zu anderen Behandlungsmethoden“. Vor 65 bis 70 anwesenden Teilnehmern präsentierten wir Informationen über NA und wie wir unsere Botschaft in die Krankenhäuser und Institutionen tragen. Was für eine beflügelnde Erfahrung! Es wurden Fragen aus dem Publikum an das Komitee gerichtet und viele der Fragen erinnerten mich an die, die wir gewöhnlich auf einem NA Learning Day hören. Zum Beispiel wurde ich gebeten, den Unterschied zwischen AA und NA zu erklären. Ich dachte einen Moment lang, daß vielleicht einer meiner NA-Freunde das inszeniert hätte, nur um mich auf Trab zu halten.

Wie Du Dir vorstellen kannst, gingen wir mit einem Gefühl der Dankbarkeit und mit Optimismus nach Hause. Das Zentrum meiner Dankbarkeit besteht darin, wie sehr NA mein Leben verändert hat und wie privilegiert ich bin, daß ich das mit anderen teilen kann. Meine Dankbarkeit wird tiefer, wenn ich mir klar mache, daß diese Bemühungen fast mit Sicherheit darin resultieren, daß mehr Süchtige unsere Lebensweise erfahren dürfen. Ich würdige die Anstrengungen der NA-Mitglieder, die vor mir Service gemacht haben. Ihre weise Voraussicht und Vision machte es uns möglich, an Veranstaltungen dieser Art teilzunehmen. Ich trage die große Hoffnung in mir, daß die besten Tage von NA noch vor uns liegen, wenn NA als ein lebbares Programm der Genesung bekannt und anerkannt sein wird.

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Welche Art von Süchten behandelt NA überhaupt?

von Jeff Gershoff,
WSO Group Services Coordinator

„Ich war sechs Jahre lang bei NA und besuchte drei oder vier mal pro Woche Meetings. Ich habe einen Sponsor, der auch NA-Mitglied ist. Ich befolge die Ratschläge meines Sponsors. Ich arbeite die Schritte, so gut ich kann. Ich habe unter der Anleitung meines Sponsors die Schritte geschrieben. Als ich zu NA stieß, wog ich 158 Pfund; jetzt bringe ich 190 Pfund auf die Waage. Ich bin nur 1,73m groß. Warum bin ich so fett geworden? Warum kann ich nicht abnehmen? Das liegt bestimmt daran, daß ich das Programm nicht arbeite. Ich esse die ganze Zeit und kann mein Eßverhalten irgendwie nicht kontrollieren. Jeden Tag nehme ich mir vor, daß ich weniger esse und jeden Tag versage ich und esse die ganze Nacht Kekse und Chips vor dem Fernseher, bis es Zeit ist, ins Bett zugehen. Ich bin entmutigt.“

Man kann das obige Beispiel nehmen und es auf jedes beliebige Szenario anwenden: „Ich kann nicht aufhören zu kaufen, ich kann nicht mit dem Rauchen aufhören, ich kann nicht aufhören ins Puff zu gehen oder in Single Bars herumzuhängen, ich kann mit dem Spielen nicht aufhören. Was ist los mit mir? Warum kann NA mich nicht von all diesen problematischen Verhaltensweisen kurieren?“

Wir hören ständig, wie Süchtige über diese Dinge klagen, in den Meetings, beim Kaffe im Nachmeeting, am Telefon. Das könnte die Sicht unterstützen, daß NA bei vielen Leuten versagt, die herkommen, um Hilfe zu erhalten, oder daß die Süchtigen selber bei ihrer Arbeit im Programm versagen. Ist das so, oder gibt es dafür eine andere Erklärung? Löst NA sein Versprechen nicht ein, oder ist es möglich, daß die Leute von NA erwarten, daß es mehr ist, als es ist? In anderen Worten, daß es für alle Leute alles hat.

In unserem Ersten Schritt steht „Wir gaben zu, daß wir unserer Sucht gegenüber machtlos waren und unser Leben nicht mehr meistern konnten.“ Bei dem Versuch, alle Zweifel darüber zu zerstreuen, welche Art von Süchten der Erste Schritt anspricht, habe ich unsere Literatur zu Rate gezogen: Im WSB Bulletin #17 „What is Addiction?“ steht: „Wie ist es mit anderen Arten von Sucht? Mit dem Wort Sucht, meinen wir in der Tat Drogensucht. Unsere Dritte Tradition besagt: Die einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit, ist das Verlangen, mit Drogen aufzuhören. Und damit meinen wir auch ganz klar die Drogen... Wenn wir unseren Schwerpunkt über die Drogensucht hinaus verlagern und andere Arten von Sucht mit einschließen, dann würden wir unserer Meinung nach die Atmosphäre der Identifikation in unseren Meetings ernsthaft gefährden.“

In unserem Basic Text steht auf Seite 3: „Einfach ausgedrückt, Süchtige sind Frauen oder Männer, deren Leben von Drogen beherrscht wird.“ Und schließlich steht auf Seite 12 von Es Funktioniert: Wie und warum: „Gleichgültig, wie sehr wir es versuchten, egal wie hart wir kämpften, schließlich erreichten wir den Punkt, an dem wir erkannten, daß wir nicht allein mit dem Drogennehmen aufhören konnten. Wir waren fähig, die Machtlosigkeit über unsere Sucht zuzugeben. Wir gaben vollkommen auf.“

Nach all dem, was oben angeführt wurde und auch anderen Stellen in unserer Literatur nach zu urteilen, sieht es ganz so aus, als ob Narcotics Anonymous ein Programm ist, das sich nur auf die Genesung von aktiver Drogensucht konzentriert und daß alle anderen Ergebnisse, die vielleicht hinzukommen, ganz einfach Zugaben sind, auf die der einzelne Süchtige oder die Zwölf Schritte nicht unbedingt Einfluß haben.

Aber wie sieht es aus, wenn wir uns genauer mit unserer Literatur beschäftigen? Finden wir dann möglicherweise Aussagen, die im Widerspruch zu dem oben gesagten stehen? Gehen wir wieder zu Seite 12 von Es Funktioniert: Wie und warum zurück: „Die Krankheit Sucht kann sich in verschiedenen Arten geistiger Besessenheiten und zwanghafter Handlungen manifestieren, die nichts mit Drogen zu tun haben. Manchmal merken wir, daß wir besessen sind und benehmen uns zwanghaft in Dingen, mit denen wir vielleicht niemals Probleme hatten, bis wir aufhörten Drogen zu nehmen. Vielleicht versuchen wir wieder, die schreckliche Leere in uns mit etwas zu füllen, was außerhalb von uns selbst ist. Immer wenn wir merken, daß wir irgend etwas benutzen, um die Art, wie wir fühlen, zu ändern, müssen wir die Prinzipien des Ersten Schrittes anwenden.“ Und auf Seite 9 derselben Quelle finden wir: “Wir sprechen Besessenheit und Zwang und wie sie mit unserem Drogengebrauch im Zusammenhang stehen an dieser Stelle an, weil unsere Drogensucht das ist, wodurch wir uns miteinander und mit dem Programm identifizieren, wenn wir anfänglich in das Programm kommen. Wenn wir in unserer Genesung weitergehen, werden wir sehen, wie diese Aspekte unserer Sucht sich in vielen Bereichen unseres Lebens offenbaren können.“

Es scheint so, als ob das, was anfänglich wie Schwarz und Weiß aussah, in Wirklichkeit viel ambivalenter ist, als wir zuvor angenommen hatten. Da Narcotics Anonymous keine Fachleute beschäftigt, und da es ein Programm ist, das aus Empfehlungen und nicht aus „Vorschriften“ besteht, gibt es viele Beispiele, wo es letztendlich keinen richtigen oder falschen Weg gibt, wie man etwas tut. Das trifft nicht auf alles zu (wie z.B. unsere Traditionen), aber in dieser Situation, d.h. die Zwölf Schritte von Narcotics Anonymous auf die Verhaltensweisen in unserem Leben anzuwenden, die uns, abgesehen von unserer Drogensucht, auch noch Probleme bereiten, muß das einzelne Mitglied offenbar letztendlich selbst die Entscheidung treffen, was für ihn oder sie funktioniert und was nicht. Bei der Befragung einiger Mitglieder mit beträchtlichen Cleanzeiten in NA, stellte sich eines ganz klar heraus: fast jedes NA-Mitglied, mit dem ich sprach, glaubt, daß unsere Zwölf Schritte auf wirklich jeden Bereich des Lebens angewandt werden können, in dem Besessenheit und Zwang Fuß gefaßt haben und nicht mehr wegzubringen sind. Es zeigt sich auch in der Fülle von anderen Selbsthilfegemeinschaften, wie z.B.: Overeaters Anonymous, Sex Addicts Anonymous, Gamblers Anonymous, Prostitutes Anonymous etc., daß der Glaube daran, daß die Schritte in anderen Problembereichen, die nichts mit Drogensucht zu tun haben, auch funktionieren, sehr weit verbreitet ist.

Zum Abschluß möchte ich noch einige Beobachtungen darlegen. Nummer eins, daß wir in Narcotics Anonymous alle Drogensüchtige sind. Darüber sollte kein Zweifel bestehen. Es gibt nur eine einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit in unserer Gemeinschaft und das ist das Verlangen, mit Drogen aufzuhören. Nummer zwei, daß einige von uns ihre starren Ansichten darüber, worauf die Zwölf Schritte angewandt werden können, vielleicht ein bißchen ändern müssen. Obwohl wir uns in Narcotics Anonymous auf das Verlangen, mit Drogen aufzuhören, konzentrieren, ist es offenbar so, daß die Zwölf Schritte vielen Süchtigen, zusätzlich zu der Drogensucht, auch in anderen Problembereichen in ihrem Leben helfen können. Nummer drei, daß wir zuversichtlich sind, was das Ergebnis anbelangt, wenn jemand die Zwölf Schritte von NA für seine oder ihre Drogensucht anwendet, daß aber das Ergebnis nicht annähernd so klar ist, wenn die 12 Schritte in anderen Bereichen angewandt werden. Auf einen Nenner gebracht, heißt das: NA ist ein Programm für die Genesung von der Drogensucht. Natürlich kann unsere Methode zur Genesung davon auch in anderen Bereichen unseres Lebens angewandt werden, aber die Ergebnisse sind nicht annähern so voraussehbar, und sie fallen per definitionem nicht in den „Kompetenzbereich“ von Narcotics Anonymous.

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Jeder kann Mitglied werden:
Eine Gemeinschaft der Mannigfaltigkeit

Von Melissa W., Advisory Member
Monika C., Pool Member WSC PI-Komitee

Wie in der Fünften Tradition sehr einfach festgestellt wird, ist es die Hauptaufgabe von NA, die Botschaft zu den Süchtigen zu bringen, die noch leiden. Dieses Prinzip ist unsere Garantie, daß wir, unabhängig von Alter, Rasse, sexueller Identität, Glauben, Religion oder fehlender Religionszugehörgkeit, hier ein Zuhause haben.

Verweile nun bei diesem Prinzip, während Du an die Gemeinschaft denkst, in der Du lebst. Dann sieh Dich in Eueren Meetings um und sieh hin, sieh wirklich genau hin, wer da ist. Mehr noch, schaue Dir aufmerksam an, wer nicht da ist. Wie können wir den noch leidenden Süchtigen helfen, die Meetings und einen Bezug zu den Dingen zu finden, die wir alle teilen?

Es ist unsere Verantwortung als Mitglieder von NA und auch als Mitglieder des PI-Komitees, unsere lokale Mitgliedschaft wahrzunehmen und Pläne zu erarbeiten, um denjenigen die Hand hinzustrecken, die fehlen. Fang mit Deiner Stammgruppe an. Sind die bekannten Gesichter, die Du jede Woche siehst, in der Zusammensetzung Deiner Gruppe vertreten?

Auf den ersten Blick sieht diese Aufgabe vielleicht schwer aus. Wenn diese Gesichter in unseren Meetings fehlen, wie sollen wir dann wissen, wer sie sind? Aber es ist eigentlich ganz einfach. Denke an die gesamte Spannbreite von Leuten in Deiner Umgebung: z.B. Senioren, Jugendliche, Leute mit Behinderungen, wie z.B. Hör- oder Sehbehinderte, alleinerziehende Väter und Mütter, Leute mit unterschiedlichem ethnischen Hintergrund, Männer und Frauen, Fachleute und Arbeiter - und du bekommst eine Vorstellung davon, was gemeint ist. Wenn in unseren Meetings nicht die Vielfalt der unterschiedlichen Menschen um uns herum vertreten ist, dann liegt das wahrscheinlich nicht daran, weil es in solchen Bevölkerungsgruppen keine Süchtigen gibt. Es liegt mit sehr viel größerer Wahrscheinlichkeit daran, daß wir diese Süchtigen bisher noch nicht erfolgreich angesprochen haben.

An diesem Punkt fragst Du Dich vielleicht: „Was ist an der Vielfalt überhaupt so wichtig? Und was hat das Ganze überhaupt mit Öffentlichkeitsinformation zu tun? Und mit mir?“

Die Vielfalt der Unterschiede ist ein wesentlicher Teil des Fundaments von NA. In dem Aufsatz über Tradition Eins in Es Funktioniert: Wie und Warum, steht: „... wir haben alle ein Interesse daran, die Einigkeit zu erhalten, die dem gemeinsamen Wohlergehen zugrunde liegt... Die Bedeutsamkeit unserer Einigkeit ermutigt die Gruppen dazu, über ihre eigene kleine Welt hinaus, auf die Bedürfnisse der NA-Gemeinschaft auf der ganzen Welt zu schauen und das Wohlergehen der Gemeinschaft über ihr eigenes Wohlergehen zu stellen... Unsere Fähigkeit als Gemeinschaft zu überleben und die Hand nach anderen auszustrecken, hängt von unserer Einigkeit ab.“

In dem Text zur Fünften Tradition steht: „Unsere Hauptaufgabe ist es, die Botschaft zu den noch leidenden Süchtigen zu bringen.“ Unser Basic Text erinnert uns daran, daß das Einzige, woran wir in unserer Genesung scheitern können, eine Haltung der Gleichgültigkeit oder Intoleranz gegenüber spirituellen Prinzipien ist. Und daß drei der unabdingbaren Prinzipien Ehrlichkeit, Aufgeschlossenheit und Bereitschaft sind.

Wir möchten uns ein wenig mit dem Teil der Aufgeschlossenheit in diesem Zitat befassen. Die Vielfältigkeit zu fördern, ist eine Arbeit, bei der Aufgeschlossenheit gefragt ist. Man benötigt einen aufgeschlossenen Geist, um zu sehen, daß wir als Individuen oder Komitees nicht alles in unserer Macht stehende tun, um NA zu einem einladenden Ort zu machen, wo die Leute sich willkommen fühlen. Es ist auch Ehrlichkeit nötig, um unsere Fehler zuzugeben und man braucht Bereitschaft, um sich zu ändern. Wenn es da draußen Süchtige gibt, die NA nicht kennen oder aus irgendeinem Grund nicht zu NA kommen, dann haben wir etwas getan oder unterlassen, das dazu führte, daß das so ist, und dann lassen wir die leidenden Süchtigen, die Gemeinschaft von NA als Ganze und uns selbst im Stich. Narcotics Anonymous war für uns da, als wir gekommen sind. Es ist nun an uns, das zu tun, was wir können, um sicherzustellen, daß NA für alle Süchtigen da ist, die NA brauchen.

Warum sollten wir eine besondere Mühe auf uns nehmen, um den Süchtigen die Hand hinzustrecken, die in unseren Meetings nicht repräsentiert sind? Reichen denn die traditionellen PI-Aktivitäten nicht aus, um irgendwann einmal jeden zu erreichen?

Nicht unbedingt. So gerne wir unserer Dritten Tradition gerecht werden möchten - daß die einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit, das Verlangen ist, mit Drogen aufzuhören - wir finden oft, daß die Art und Weise, wie wir die Botschaft weitergeben, mit Voraussetzungen verknüpft sind.

Wenn ein Süchtiger oder eine Süchtige zum Beispiel nicht lesen kann, oder wenn diese Menschen nicht durch ein Plakat oder eine Zeitungsanzeige von NA erfahren, oder wenn sie den Basic Text nicht in einer öffentlichen Bibliothek finden können. Oder wenn beispielsweise alle Meetings in unserem Gebiet für Rollstuhlfahrer unzugänglich sind, dann stellt es eine „Voraussetzung für die Mitgliedschaft“ dar, daß man laufen kann. Und was ist, wenn alle Euere Plakate in Stadtteilen hängen, wo bestimmte Süchtige sie niemals sehen werden? Was ist, wenn unsere Bekanntmachungen für die Öffentlichkeit alle in einer einzigen Sprache sind, und wenn das die Sprache ist, die die Hälfte der Leute in Euerer Stadt nicht spricht? Was, wenn diese Bekanntmachungen nicht erkennbar sind? Was, wenn Du in ein Meeting gehst und es sind da nur Leute, die überhaupt keine Ähnlichkeit mit Dir haben, was Klasse, Rasse, Geschlecht anbelangt usw? Du bleibst vielleicht nicht lange genug, um die Vorschläge für den Neuankömmling zu hören, daß wir uns auf die Dinge konzentrieren sollen, die wir alle gemeinsam haben - die Sucht und die Genesung.

An bestimmten Orten wächst unsere Mitgliederzahl sprunghaft an, aber nur zahlenmäßig, nicht was die Vielfältigkeit anbelangt. Die Neuankömmlinge kommen im Großen und Ganzen von demselben ethnischen Hintergrund und derselben Gesellschaftsschicht wie diejenigen, die bereits länger in den Meetings sind. Wenn das ganz einfach nur ein Abbild der gesellschaftlichen Gegebenheiten wäre, dann wäre das kein Problem. Doch genau das ist oft nicht der Fall.

Wir können eine solche Situation als ein Zeichen werten, daß wir die Botschaft erfolgreich an ein bestimmtes Segment der Gesellschaft weitergegeben haben. Jetzt ist es an der Zeit, diesen Erfolg zu nehmen und so zu adaptieren, daß er alle Süchtigen in all unseren Gesellschaftssegmenten erreicht.

Ein Weg damit anzufangen, ist es, eine Inventur Euerer Gruppe, Eueres Gebiets oder Euerer Region durchzuführen. Sie sollte sich auf die unterschiedlichen Aspekte Euerer Gruppe konzentrieren, wie gut Ihr die Botschaft weitergebt, auf die allgemeine Zusammensetzung Euerer Meetings, auf die lokalen Charakteristika, wie z.B. Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer, das Vorhandensein von Literatur in Großdruck und Literatur in den geeigneten Sprachen. Der WSO Produktkatalog enthält eine komplette Aufstellung der NA-Literatur und des Servicematerials, einschließlich der Angaben über Großdrucke und die verschiedenen Sprachen. Informationen darüber, wie man eine Gruppeninventur oder Servicekomitee-Inventur durchführt, findet Ihr im A Guide to Local Services in Narcotics Anonymous. Mit dem Wissen über die verfügbaren Ressourcen und dem klaren Bild über Euere lokale Gemeinschaft und die sie umgebende Gesellschaftsstruktur, habt Ihr einen Ausgangspunkt, von dem aus Ihr Euere Öffentlichkeitsarbeit starten könnt.

Nehmt Euch zuerst ein Segment Euerer lokalen Gesellschaftsstruktur vor, welches nicht in Eueren Meetings repräsentiert ist und entwickelt einen spezifischen Plan, wie die NA-Botschaft zu diesem Teil der Euch umgebenden Bevölkerung gebracht werden kann. Hier sind einige Ideen:

Das Ziel der ÖA-Arbeit ist es, die Öffentlichkeit, und zwar die gesamte Öffentlichkeit, davon zu informieren, was NA ist und wie man uns finden kann. Wie und wo wir Informationen über NA verbreiten, ist der Dreh- und Angelpunkt für die Förderung des Wachstums einer mannigfaltigen Gemeinschaft.

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Die Botschaft in Jugendzentren tragen

Von Javanne P.,
stimmberechtigtes Mitglied des WSC K&E-Komitees

Meine Begeisterung dafür, die Botschaft zu den Jugendlichen zu bringen kommt von unserem K&E-Handbuch und von meinen persönlichen Erfahrungen. Eine der schönsten Aufgaben bei meinen Serviceverpflichtungen, die ich jemals hatte, war die Leitung eines NA-Meetings in einer Einrichtung für junge Frauen.

Es war eine Herausforderung, weil ich erst clean wurde, als ich schon 38 Jahre alt war und nie eigene Kinder hatte. Mein erster Impuls war, diesen „Mädchen“ zu sagen, daß sie ihr Leben nicht verschwenden sollten und daß ich mir wünschte, ich wäre in ihrem Alter clean geworden. Aber bevor ich das erste Mal in dieses Meeting ging, las ich im K&E-Handbuch. Darin stand, daß Süchtige Süchtige sind, ungeachtet ihres Alters. Das blieb bei mir hängen und ließ mich diesen jungen Frauen Respekt entgegenbringen, die genau wie ich, Süchtige waren und die, genauso wie ich, gelitten hatten. Dadurch, daß ich ihnen Respekt entgegenbrachte, konnten auch sie mir diesen Respekt entgegenbringen.

Es war eine lohnenswerte Aufgabe, weil ich die Botschaft weitergeben konnte. Obwohl keine dieser Frauen glaubte, zu jung zu sein, um süchtig zu sein, hätten sie vielleicht nicht von NA gehört, wenn die Meetings nicht gewesen wären, die wir in dieser Einrichtung abhielten. Es war eine lohnenswerte Aufgabe, diese Frauen wissen zu lassen, daß es einen Platz für sie gab, wo Leute, die genauso waren, wie sie, die Spaß haben, sich gegenseitig helfen clean zu werden und ein Leben führen, das zuvor nur ein Traum war.

Wann immer ich die Botschaft weitergebe, ist es wichtig, daß ich daran denke, wie ich war, bevor ich clean wurde. Ich lehnte mich sofort auf, wenn mir jemand sagte, was ich tun sollte und wie ich es tun sollte. Ich fühlte mich unterlegen, wenn die Leute von oben herab mit mir sprachen und zum Ausdruck brachten, daß sie mehr wußten, als ich. Wie leicht war es damals für mich, jeden kaltzustellen, der mir als älter oder gescheiter begegnete....

Ich war sehr dankbar, daß ich das K&E-Handbuch hatte, in dem ich über Erfahrung, Kraft und Hoffnung nachschlagen konnte. Ich möchte den Leuten danken, die durch das Handbuch mit mir geteilt haben. Wenn ich an NA glaube und mich dem Programm ergebe, dann bin ich in der Lage, dieses Vertrauen zu praktizieren, indem ich die Vorschläge befolge, die mir von den Süchtigen gegeben werden, die vor mir da waren.
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Ein Teil meiner Grundlage

von Jimmy K., Puerto Rico
stimmberechtigtes Mitglied des
WSC K&E-Komitees

Als ich anfing, mich in der K&E-Arbeit zu engagieren, hatte ich keine Vorstellung davon, wie sehr sie mich in meiner persönlichen Genesung weiterbringen würde. Am Anfang meiner Genesung wurde ich gebeten, der Sprecher der K&E-Gruppe in einer Entgiftungseinrichtung zu sein. Zu dieser Zeit hatten wir keine formalen Wahlen oder Verfahren, nach denen wir Gruppensprecher auswählten. Wir machten ganz einfach die Dinge, wenn sie getan werden mußten. Da es noch kein K&E-Handbuch gab, mußten wir oft aus Versuch und Irrtum lernen.

Auf den Meetings des K&E-Komitees in meinem Gebiet lernte ich, wie ich der Verpflichtung richtig nachkommen konnte. Wir redeten über unsere Probleme und stellten uns gegenseitig Fragen und das half uns, nicht die Fehler zu machen, die andere gemacht hatten.

Mein Sponsor hatte damals die K&E-Arbeit in unserem Gebiet angefangen. In der Nachfolge übernahmen zwei von seinen Sponsees das Amt des Chairs. Ich hatte recht wenig Ahnung davon, daß ich hier eine Tradition fortsetzte. Was als eine Gefälligkeit begann, nämlich daß ich für jemanden einsprang, der seine Amtszeit erfüllt hatte, führte dazu, daß ich mit Hingabe unsere Botschaft der Hoffnung und der Freiheit von aktiver Sucht weitergab.

Diese Verpflichtung war der Anfang von vielen Dingen, die mir dabei halfen, zu verstehen, wie wichtig die Arbeit im Zwölften Schritt war, die ich tat, indem ich K&E-Arbeit machte. Das Ausmaß an Dankbarkeit, das wir durch eine solche Arbeit fühlen, übertrifft die Mühe, die wir hineinstecken, bei weitem. Wenn ich mich down fühlte, oder wenn ich sogar das Gefühl hatte, daß ich nehmen wollte, halfen mir diese K&E-Verpflichtungen, den Mut nicht zu verlieren und die Dinge in der richtigen Perspektive zu sehen. Das Geschenk, einen Patienten, einen Insassen oder einen Klienten von einer K&E-Veranstaltung in einem NA-Meeting wiederzusehen, und das clean, war immer sehr erhebend.

Ich wußte auch nichts von dem Geschenk des Kontaktes mit anderen Mitgliedern, als ich mit der K&E-Arbeit anfing. Ich habe seitdem viele Freunde gewonnen und das bloß dadurch, daß ich bereit war, eine Verpflichtung zu übernehmen und dann auch hinzugehen.

Ich habe in unserer Gemeinschaft viele verschiedene Arten von Service gemacht, einige davon waren die Mitarbeit bei Veranstaltungen und Fund-raising und in anderen Bereichen, die nötig waren, um unsere Existenz zu sichern. Aber es ist die K&E-Arbeit, die in meinem Herz einen festen Platz hat. Da es für diese Arbeit keine große Würdigung oder Anerkennung gibt, hilft sie mir, mich auf den genesungsorientieren Service zu konzentrieren.

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Policy mundgerecht

Von David R.,
stellvertretender Vorsitzender des
WSC Policykomitees

Dieses Jahr hatte ich zu Beginn des Frühjahrs die Gelegenheit, ein regionales Konferenzwochenende (MARLCNA) zu besuchen. Man hatte mich eingeladen, an einem Policy-Workshop teilzunehmen, das am Samstag Morgen stattfinden sollte. Ich besuchte das Workshop und, wie ich schon erwartet hatte, sagte einer der Leute aus der Gruppe (von acht Süchtigen) gleich nachdem ich vorgestellt worden war: „Ich möchte was von dem Weltpolitik-Typ hören.“

Das war mein Stichwort für die Richtigstellung. Wißt Ihr, das Policykomitee der Weltdienstkonferenz hat (oder besser gesagt, es„hatte“ bisher), ganz im Gegensatz zu anderen WSC-Komitees, einen sehr begrenzten Radius: die Weltdienstpolitik. In der Regel kommunizierten wir nicht regelmäßig mit den Regions- und Gebietskomitees, wenn die Konferenz nicht tagte, außer man trat aus einem besonderen Grund an uns heran.
Als ich diese Erklärung abgab, war die Gruppe etwas enttäuscht. Sie hatte auf ein Feedback zu einigen Problemen, die sie hatte, gehofft. Sie erhielt dann schließlich etwas Input, aber eben nicht aus der Quelle, von der sie es sich erhofft hatten.

Wohin wendet sich dann also ein Mitglied, wenn es Führung hinsichtlich der verfahrenspolitischen Grundsätze braucht? Wohin wendet sich ein Gebiets- oder Regionskomitee, wenn es Fragen zu den Verfahren hat? Ich bin mir nicht sicher, ob es darauf überhaupt „eine“ allgemeingültige Antwort gibt; ich glaube eher, daß es statt dessen eine Vielfalt von Hilfsmitteln gibt, auf die wir zurückgreifen können, um richtungsweisende Hilfen zu bekommen.

Das erste, was mir einfällt, sind unsere Zwölf Traditionen und Zwölf Konzepte. So, wie die Antwort auf unsere Lebensfragen gewöhnlich in den Zwölf Schritten liegt, so liegt die Antwort auf Policy-Fragen irgendwo in diesen leitenden Prinzipien.

Erwartet nicht, daß sie wie ein Lehrbuch durchgearbeitet werden können, bei dem Ihr im Index nachschlagen könnt, wenn Ihr beispielsweise etwas über „Abstimmung“ wissen wollt, und daß ihr dann den Schlüssel findet, wie Ihr gesetzestreu mit allen Aspekten des Abstimmungsprozesses verfahren könnt. Statt dessen weisen uns die Konzepte und Traditionen auf Ideale hin, wie wir uns verhalten sollten, was wir von anderen erwarten sollten und was unsere eigene Verantwortung in diesen Angelegenheiten ist. Wenn wir bereit sind, uns die Zeit zu nehmen (und es kann eine Menge Zeit kosten), dann finden wir in der Regel etwas, das wir auf unser Problem anwenden können. Meine eigene Erfahrung ist, daß das, was ich finde, nicht das ist, was ich finden „will“. Die Antwort verlangt von mir manchmal, daß ich eine Handlung vornehme, die ich nicht vornehmen will. Ich glaube, das ist der Punkt, an dem die Schritte hinzukommen!

Die nächste Quelle ist unser (nicht ganz so) „neuer“ Guide to Local Services in Narcotics Anonymous. Ja, ich weiß. Viele Mitglieder müssen diese Schrift noch lesen. Ihr seid nicht die einzigen bei diesem langwierigen Unterfangen. Aber vielleicht ist es jetzt ja endlich an der Zeit. Es gibt viele Möglichkeiten - und sie beruhen auf Erfahrungen, die in der Vergangenheit gemacht wurden - wie man auf der Gruppen-, Gebiets- und Regionsebene Verfahrensprobleme vermeidet oder löst. Eines der wichtigsten und einfachsten Prinzipien besagt, daß „die Form zugunsten der Funktionalität zurückgestellt werden sollte“. Das bedeutet ganz einfach, daß wir aufpassen sollten, nicht mehr Struktur zu schaffen, als nötig ist, um eine Abgabe zu erledigen. Ein wertvoller Rat, so glaube ich.

Eine andere sehr wertvolle Quelle kann man in anderen Gruppen und Komitees finden. Unsere Probleme sind in der Regel nicht so einzigartig. Andere haben oft schon ihre Kämpfe mit dem ausgefochten, womit wir selbst gerade kämpfen, genauso wie bei der persönlichen Genesung. Wie kommen wir also an diese anderen Gruppen und Komitees heran? Ein guter Ansatzpunkt sind unserer GSKs und RSKs. Eine andere Möglichkeit besteht darin, solche Workshops zu besuchen, wie ich sie am Anfang dieses Artikels beschrieben habe.

Und schließlich ist das Weltdienstbüro eine großartige Quelle, was Fragen hinsichtlich der Grundsätze und Verfahren angeht. Nein, es gibt auch dort keinen „Policy-Experten“ bei den Mitarbeitern. Aber es gibt beispielhafte Richtlinien, die von anderen Komitees auf der ganzen Welt benutzt werden. Ihr könnt Kopien davon bekommen; fragt einfach danach. Ihr könnt das Fellowship Services Department des WSO über Telefon, Fax, Email oder über den ganz normalen Postweg kontaktieren.

Ich finde, es wäre unverantwortlich von mir, würde ich nicht die Robert’s Rules of Order erwähnen. Gruppen und Komitees wie wir, benutzen diese „Regeln von Robert“ seit gut, sagen wir einmal 100 Jahren! Ich glaube, je größer eine Gruppe ist, desto mehr brauchen wir die „Regeln von Robert“ und natürlich umgekehrt. Während „Robert“ seine guten Seiten hat, so können uns diese Regeln aber auch manchmal dazu veranlassen, verwirrende und undurchsichtige „parlamentarische Verrenkungen“ zu vollführen. Und ohne einen Parlamentarier zur Seite, der uns dabei hilft, diese Regeln anzuwenden, mißverstehen wir oder wenden wir genau die Verfahrensweisen falsch an, von denen wir uns Hilfe erwarten.

Also, wenn Ihr das nächste Mal eine Frage zu der Grundsatzpolitik oder den Verfahren habt, dann vergeßt nicht, daß ihr niemals alleine seid. Denkt daran, Ihr habt viele Hilfsquellen zur Verfügung, die Euch weiterhelfen.

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Wo werden wir morgen sein

Fährst Du in die Ferien? Ziehst Du um? Willst Du wissen, wo die Meetings sind? Wenn ja, dann warte bitte nicht bis zum letzten Tag, bevor Du das WSO anrufst. Das WSO braucht zwei Wochen, das ist das absolute Minimum, um auf die Fragen nach Meetings oder Kontaktinformationen in einem bestimmten Gebiet zu antworten. Wenn möglich, dann setze Dich bitte mit den Fellowship Services beim WSO einen Monat vor Deiner Abreise in Verbindung. Die Fellowship Services können folgendermaßen kontaktiert werden:

WSO Fellowship Services
PO Box 9999
Van Nuys, CA 91409
Tel (818) 773-9999, Durchwahl 771

H&I SlimH&I Slim

Leser der H&I News sind mit dem H&I Slim vertraut. Diejenigen unter Euch, die noch nicht die Ehre hatten - H&I Slim ist der ultimative K&E-Typ. Man trifft ihn in Krankenhäusern und Gefängnissen in der ganzen Welt. Man könnte sagen, er weiß immer, was abgeht, wo’s abgeht und wie’s abgeht. Habt Ihr Fragen über K&E? Braucht Ihr Hilfe? Schreibt an H&I Slim, zu Händen des WSO.

Lieber H&I Slim,
Ich kenne die Empfehlungen, was die Weitergabe unserer Telefonnummern in Justizvollzugsanstalten angeht, aber was ist mit Therapieeinrichtungen? Bei uns gibt es sowohl Kurzzeit- als auch Langzeittherapien und man fragt uns oft nach unseren Telefonnummern. Das Ganze ist zu einem Thema bei unseren Unterkomitees geworden. Bitte hilf uns!

In Genesung in Memphis

Lieber genesender Süchtiger,
Es ist niemals gut, Leuten in irgendeiner Einrichtung unsere private Telefonnummer zu geben. Wir können jedoch die Telefonnummer unserer Helpline vom Gebiet oder von der Region weitergeben, lokale Meetingslisten aushändigen und potentiellen NA-Mitgliedern sagen, daß wir uns freuen, wenn sie zu einem regelmäßigen NA-Meeting kommen, wo die Mitglieder ihre Telefonnummer gerne weitergeben.

H&I Slim

Lieber H&I Slim,
Unser K&E-Unterkomitee hält nun schon sein zwölf Jahren Meetings und Informationsveranstaltungen in staatlichen Justizvollzugsanstalten ab. Mit jedem Wechsel bei der Verwaltung in der staatlichen Anstalt gibt es neue Probleme. Das Neueste ist, daß die Komiteevorsitzenden ein sehr umfassendes Besucherformular ausfüllen müssen; es gibt eine kürzere Fassung des Formulars für Mitglieder des Komitees. Uns wurde zugesichert, daß nur der Verantwortliche für das Programm diese Formulare in die Hände bekommt und daß die Informationen, die wir geben, nicht dazu verwendet werden, um uns davon abzuhalten, in das Gefängnis zu gehen. Vielen Komiteemitgliedern mißfällt das. Was können wir tun?

Brauchen dringend Rat

Liebe Ratsuchende,
Eine PI/K&E-Veranstaltung bei einer Verwaltung, wo der Schwerpunkt auf unserer Zwölften Tradition liegt, könnte helfen. Wenn Ihr die Zeit nutzt, und Euere Belange vorbringt und zuhört, was die Verwaltung zu sagen hat, dann könnte eine Lösung erzielt werden, die sowohl für Euch als auch für die Institution zufriedenstellend ist.

Die Entscheidung liegt letztendlich bei dem einzelnen Süchtigen. Einige Süchtige fühlen sich vielleicht ganz einfach unbehaglich, wenn sie die erforderlichen Informationen auf dem Formular angeben; andere haben damit vielleicht gar kein Problem.
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Stellt Euch das vor

Diese wunderschöne Gegend ist bekannt als Castle Hill. Sie war der Ort eines Open-air Meetings um Mitternacht beim letzten NA-Campvention in Aoteroa, Neuseeland.

Wir möchten die NA-Gemeinschaften auffordern, uns Fotografien ihrer Meetingsorte zu schicken. Wir freuen uns ganz besonders über Fotos, auf denen auch das Meetingsformat, Genesungsliteratur, Plakate, schmutzige Kaffeetassen usw. zu sehen sind - alles, was den Meetingsort „bewohnt“ aussehen läßt. Sorry, wir können keine Fotos annehmen, auf denen NA-Mitglieder erkennbar sind. Bitte beschreibt uns Euer Meeting: den Namen, den Ort und die Stadt und wie lange es schon existiert, was Euer Meetingsformat ist (Sprecher, Teilen, etc.)

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Mitarbeiterblitzlicht

Habt Ihr jemals das World Service Office angerufen oder hingeschrieben? Oder habt Ihr anrufen wollen, seid Euch aber nicht sicher gewesen, ob Ihr wirklich sollt? Eine Menge Mitglieder fragen sich, was das WSO tut, außer daß es Literatur verschickt. Einige wissen, was das WSO sonst noch tut, aber sie sind sich nicht sicher, wen von den Mitarbeitern sie verlangen sollen, wenn sie anrufen.

Wir dachten, es könnte Euch etwas helfen, wenn wir damit anfangen, Euch einige der Mitglieder des WSO vorzustellen und ihren Aufgabenbereich zu beschreiben. „Mitarbeiterblitzlicht“ wird ein regelmäßiger Beitrag im NA WAY Magazine sein.
 
Die Mitarbeiterin dieses Monats ist Sylvia Cordero. Sie begann im August 1988 für das WSO zu arbeiten. Ursprünglich war ihre Aufgabe, die Gruppenregistrierungen, die Registrierung der betrauten Diener und auch die Abonnenten des neuen NA WAY in die Datenbank des WSO einzugeben. Sie gab auch Meetingslisten in das mittlerweile aufgelöste Weltverzeichnis ein. Das WSO-Management entdeckte nicht lange nach Sylvias Einstellung, daß es unmöglich war, ein Weltverzeichnis zu veröffentlichen, das nicht schon wieder veraltet war, bevor es in Druck ging.

Das WSO begann Sylvias Zweisprachigkeit zu nutzen und übertrug ihr die Aufgabe, die spanischen Group Starter Kits zu versenden, einen Teil der Korrespondenz zu übersetzen und mit den spanischsprachigen Anrufern zu sprechen.


 

1994 wurde Silvia als feste Kraft in den Kundenservice versetzt und sie begann den spanischsprachigen Literaturkunden zu helfen. Sie nimmt Literaturbestellungen über das Telefon entgegen und kann auch alle Fragen zu all den Produkten, die vom WSO angeboten werden, beantworten. Sie bearbeitet auch sämtliche Bestellungen, die vom WSO in Chatsworth und dem WSO in Kanada versandt werden und sie bearbeitet die Zahlungen für den Literaturversand und verbucht die Tageseingänge bei der Bank.

Silvia fing vor einigen Jahren an Portugiesisch zu lernen und ist nun in der Lage auch den portugiesischsprachigen Anrufern zur Seite zu stehen.

Wenn Du also Spanisch, Portugiesisch oder Englisch sprichst und den Customer Service verlangst, dann sage Sylvia guten Tag. Das, was sie in ihrem Job am liebsten tut, ist, mit Leuten zu sprechen und sie wird sich freuen, wenn Du anrufst.


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Abtretungserklärung der Autorenrechte

Alle Artikel müssen zusammen mit dieser unterschriebenen Abtretungserklärung eingereicht werden.

Hiermit erteile ich dem World Service Office, dem NA Way Magazine, seinen Rechtsnachfolgern, Rechtsbeauftragten und denjenigen, die in ihrem Auftrag handeln, die Erlaubnis, das beigefügte Originalmaterial zu veröffentlichen.

Ich erkläre mich einverstanden, daß dieses Material redigiert wird. Weiterhin erkläre ich mich einverstanden, daß dieses Material in anderen Journalen der NA-Gemeinschaft abgedruckt wird. Ich befinde mich im Besitz meiner vollen Geschäftsfähigkeit, auf Grundlage derer ich diese Zustimmung erteile und verzichte damit gegenüber dem World Service Office und der Zeitschrift The NA Way Magazine auf jeden Rechtsanspruch meinerseits, von meinen Rechtsnachfolgern und oder Rechtsbeauftragten.

Unterschrift: ______________________________________

Datum: ___________________________________________


Produktinformationen
vom WSO

Norwegisches Faltblatt IP #23
Fusfri etter behandling
IArtikel Nr. NR3123 Preis: US$ 0,20
Bei Bestellmengen von 100 oder mehr, US$ 0,18

Schwedisches Faltblatt IP #6
Tillfrisknande och återfakk
Artikel Nr. SW-3106 Preis: US$ 0,20
Bei Bestellmengen von 100 oder mehr, US$ 0,18

Sluggfest:
A Home Group Anthology
(Sluggfest: Eine Stammgruppen-Anthologie,
nur in Englisch erhältlich)
Dieses Buch im Zweifarbendruck enthält die Comic Strips der „Home Group“ (Stammgruppe)
aus acht Jahren, die im NA Way Magazine veröffentlicht wurden.
Artikel Nr. 9406 Preis US$ 8,95

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