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APRIL 1999
Ausgabe SECHZEHN
Nummer zwe

Information about 
"The NA Way" and 
Authors Release Form

Briefe an die Redaktion
Wir gehören
alle dazu:
Medikamente in der Genesung
Table Of Contents


Das Wachstum der
Gemeinschaft fördern

Von der Redaktion

Ihr wollt also NA ändern?

Wachstum und Änderung

NA in Südafrika:

Für jeden etwas

Ruf nach besserer Kommunikation

Wenn einmal ein Kamel....

Inselmeetings, NA-Konventions

Kontroversen über eine Konvention

Briefe an die Redaktion
Bande, die uns zusammenhalten

Wir gehören alle dazu:
Medikamente in der Genesung

Antwort der Redaktion

Antwort der Redaktion

Stellt Euch vor

Produktinformationen vom WSO

Stammgruppe
 
 
 

 

Habt Ihr jemals darüber nachgedacht, wie es sich anfühlen muß, wenn man etliche Jahre clean ist und immer noch ständig in Gefahr ist, sich selbst umzubringen? Was ist mit denjenigen unter uns, die eine körperliche Krankheit haben, wie z.B. Krebs?

Glücklicherweise habe ich nie Selbstmordgedanken gehabt, seit mein Leben im NA-Programm eine Wende genommen hat. Ich habe auch niemals ernsthafte gesundheitliche Beschwerden gehabt. Leider gibt es viele genesende Süchtige, die schwerwiegende gesundheitliche Probleme haben und es gibt viele Süchtige, die eine psychiatrische Krankheit haben. Es ist sogar so, daß einige NA-Mitglieder zusätzlich zu der Krankheit Sucht physische und psychiatrische Probleme haben und ihr physisches und psychisches Überleben hängt davon ab, daß sie bestimmte Medikamente nehmen.

Für mich ist es schwierig, mir vorzustellen, wie mein Leben aussehen würde, wenn es nicht ausreichen würde, daß ich die Schritte arbeite, in die Meetings gehe, mit meinem Sponsor rede und mich auf eine Höhere Macht verlasse. Jedoch müssen sich einige von uns jeden Tag mit dieser Tatsache auseinandersetzen und sowohl außerhalb von NA Hilfe in Anspruch nehmen, als auch die Unterstützung, die NA bietet. Oft sieht die Hilfe von außerhalb so aus, daß es verschriebene Medikamente sind. Hast Du jemals Leute verurteilt, die medikamentös behandelt werden müssen, und bist zu dem Schluß gekommen, daß sie keine Süchtigen in Genesung sind? Ich kann mich erinnern, welchen Mut ich aufbringen mußte, um in mein erstes NA-Meeting zu gehen. Sicher erfordert es dasselbe Quantum an Stärke, um woanders Hilfe zu suchen; warum sind wir also so schnell dabei, über die genesenden Süchtigen zu urteilen, die eben das tun? Sollte das NA-Programm nicht genauso auch ihnen offenstehen? 

Obwohl unser Programm die völlige Abstinenz von allen Drogen propagiert, so müssen wir dennoch unseren Verstand gebrauchen, wenn medikamentöse Behandlung die Lebensqualität einer Person heraufsetzt, ihr Leben erhält oder den Tod erleichtert.

Ich beziehe mich nicht auf Dogen-Substitutionsprogramme, die zur Behandlung von Sucht ausgearbeitet wurden. Ich spreche von medizinischen Indikationen, die beispielsweise physische Schmerzen erträglich machen oder Antidepressiva, die bei einer Depression Erleichterung schaffen, die nicht durch Lebensumstände verursacht wurde oder dadurch, daß jemand das Programm nicht arbeitet. Ich erwähne nur diese beiden Arten von medikamentöser Behandlung, da ich persönlich Süchtige in Genesung kenne, die an diesen Krankheiten leiden und sich von den anderen im Programm stigmatisiert fühlen. Diese Leute brauchen ihre Medikamente und sie brauchen genauso die Genesung von der Sucht in Narcotics Anonymous. Ich glaube, es sollte ihnen gestattet sein, beides zu haben, ohne daß sie von denjenigen unter uns abgeurteilt werden, die finden, wir seien besser, als sie.

Ich habe zwei Freunde durch eine Überdosis verloren, die meiner Meinung nach teilweise auf unbehandelte Depressionen zurückzuführen war. Vielleicht hätte man ihren Tod verhindern können, wenn sie zusätzlich außerhalb von Narcotics Anonymous Hilfe gesucht hätten, so wie sie innerhalb von NA Hilfe suchten. Wie viele Süchtige leiden an ähnlichen Krankheiten und haben das Gefühl, sie können in NA keine Genesung finden, weil ihre Cleanzeit permanent angezweifelt wird? Was können wir tun, um diesen Süchtigen das Gefühl zu geben, daß sie in NA willkommen sind? 

Bis zum Abschluß meiner medizinischen Ausbildung will ich davon Abstand nehmen, meinen Freunden in NA Ratschläge hinsichtlich Behandlung oder Medikation zu geben. Wir müssen alle mit dem gleichen Quantum an Liebe und Respekt behandelt werden, ungeachtet unserer persönlichen Umstände. Sei es ein Oldtimer oder ein Neuankömmling, eine klinisch depressive Person oder jemand mit einer tödlichen Krankheit - wir alle verdienen die Chance, ein besseres Leben in Narcotics Anonymous zu finden.

Anonymous
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