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APRIL 1999
Ausgabe SECHZEHN
Nummer zwe

Information about 
"The NA Way" and 
Authors Release Form

Wenn einmal ein Kamel....
von Uschi Müller,
WSO Translations Coordinator
Table Of Contents


Das Wachstum der
Gemeinschaft fördern

Von der Redaktion

Ihr wollt also NA ändern?

Wachstum und Änderung

NA in Südafrika:

Für jeden etwas

Ruf nach besserer Kommunikation

Wenn einmal ein Kamel....

Inselmeetings, NA-Konventions

Kontroversen über eine Konvention

Briefe an die Redaktion
Bande, die uns zusammenhalten

Wir gehören alle dazu:
Medikamente in der Genesung

Antwort der Redaktion

Antwort der Redaktion

Stellt Euch vor

Produktinformationen vom WSO

Stammgruppe
 
 
 

 

Das NA Way Magazine bat mich, einen Artikel über meine Erfahrung mit der Übersetzung der schriftlichen Botschaft von NA in andere Sprachen zu schreiben. Das ist eine große Ehre und ich bin glücklich, von diesem wirklich lohnenswerten Teil meines Lebens berichten zu können.

Es liegt schon eine ganze Reihe von Jahren zurück, da ereigneten sich zwei Dinge, die mein Leben veränderten und mich auf einen Weg brachten, der Inhalt und Erfüllung bot. Ich besuchte 1988 das Welttreffen in Anaheim, Kalifornien, und hatte das große Glück, einige genesende Süchtige aus Europa kennenzulernen. Sie gehörten zu denjenigen auf dem europäischen Kontinent, die Englisch sprachen und auf einer US-Army-Base oder in den USA clean geworden waren. Mit englischer NA-Literatur hatten sie einige Meetings gegründet, aber sie brauchten dringend übersetzte Genesungsliteratur für die breite Masse der europäischen NA-Mitglieder, die kein Englisch lesen können. Es war das erste Mal, daß ich wirklich etwas von dem Wachstum NAs außerhalb der Vereinigten Staaten begriff. Ich fand es außerdem amüsant, daß diese Süchtigen aus Europa diejenigen waren, die mir von der Existenz des Weltdienstbüros in Kalifornien erzählten, welches nur ein paar Meilen von meinem Wohnort entfernt lag. Sie planten als krönenden Abschluß ihres WCNA-Trips eine Besichtigung des WSO. 

Irgendwann im nächsten Jahr rief ich dort an und bot meine Hilfe bei der Übersetzung von NA-Literatur an (meine Muttersprache ist Deutsch und ich spreche etwas Französisch und Holländisch). Ich hatte keine Ahnung, daß dieser Anruf mich auf einen Weg bringen würde, der schließlich in einer Ganztagsstelle beim WSO mündete. Und tatsächlich wuchs der Bedarf an übersetzter NA-Literatur bis zu einem Punkt an, wo wir bald mehrere Vollzeit beschäftigte Mitarbeiter brauchten, um die Arbeit zu koordinieren.

Es stellte sich heraus, daß ich nicht viel Zeit hatte, um selbst zu übersetzen. Statt dessen half ich den NA-Gemeinschaften auf der ganzen Welt dabei, die lokalen Übersetzungskomitees aufzubauen. Es gab Arbeitsgruppen in Frankreich, Deutschland, Spanien, Portugal, Brasilien, Japan und Schweden, um nur einige zu nennen.

Jeder, der jemals mit der Übersetzung von NA-Literatur zu tun hatte, stimmt zu, daß diese Arbeit ein prima Weg ist, um in das Verständnis der NA-Botschaft hineinzuwachsen. Es fördert das Verstehen ungemein, wenn man Stunden und Tage, Wochen und Monate mit Diskussionen verbringt und sich mit Begriffen, wie „addict“ und der Bedeutung von Sätzen, wie „easy does it“, herumschlägt. Es kommt auch vor, daß diese anfänglichen Diskussionen äußerst lustige Ergebnisse liefern. So kam beispielsweise bei der ersten Rohübersetzung des Satzes „once an addict, always an addict“ in Farsi folgendes heraus: „Wenn einmal ein Kamel auf Deiner Türschwelle liegt, dann steht es nie mehr auf.“

Es war erstaunlich, zu beobachten, wie NA in einer einzelnen Umgebung wachsen kann, sobald ein bißchen Literatur in einer Sprache auf dem Tisch liegt, welche von den Einheimischen dort verstanden wird. In Brasilien zum Beispiel, wuchsen in den Jahren nach dem Erscheinen des Basic Text in Brasilianisch die Meetings exponentiell an. Er ist ein Wunder, wie NA in den letzten zehn Jahren gewachsen ist. Wir haben jetzt Literatur in achtzehn Sprachen und gegenwärtig arbeiten Mitglieder daran, die NA-Botschaft in zwanzig weitere Sprachen zu übersetzen. Diese Mitglieder geben ihre Fähigkeiten und ihre Zeit selbstlos, als einen ständigen Zwölften Schritt, um es den leidenden Süchtigen in ihrer Umgebung zu ermöglichen, in ihrer eigenen Sprache von Genesung und Hoffnung zu lesen. Es ist keine Überraschung, daß Mitglieder, die in die frühesten Übersetzungsbemühungen involviert waren, heute das Rückgrat ihrer NA-Gemeinschaften sind. 

Im Büro haben wir drei Leute, die Vollzeit beschäftigt sind, um die weltweiten Übersetzungsbemühungen zu unterstützen. Die zeitraubendste Aufgabe ist das letzte Korrekturlesen, bevor wir eine neue Publikation veröffentlichen. Das Lohnenswerteste bei alle dem, ist, daß ich die Ergebnisse der harten Arbeit aller zu sehen bekomme - frisch aus der Presse. Mir kommen immer noch fast die Tränen, wenn ich das erste Exemplar eines zum ersten Mal veröffentlichten Basic Text erhalte oder das erste Stück Literatur in einer neuen Sprache in der Hand halte.

Jedes Mal, wenn das eintritt, dann denke ich an meinen Lieblingssatz aus unserem NA World Services Vision Statement, das auf den Tag hinblickt, wenn „weltweit jeder Süchtige die Möglichkeit hat, unsere Botschaft in seiner oder ihrer eigenen Sprache und Kultur zu erfahren, und so die Chance bekommt, eine neue Lebensweise zu finden.“ Und ich verweile nun einen Moment lang bei meiner eigenen, persönlichen Vision: daß wir eines Tages eine neue Vision in unser Statement aufnehmen müssen, weil das erreicht wurde.
 

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